Party-hopping in Nairobi
Ich nenne unsere
Situation hier ja manchmal leicht inzestiös. Wenn die beste Freundin mit dem
Bruder der anderen besten Freundin zusammen ist. Wenn wir uns beim Einkaufen,
in der Lodge, im Flugzeug, in der Schule sowieso und im Moment auch noch an
jeder Feier am Wochenende begegnen. Ja, es ist wieder einmal Party-Saison in
Nairobi. An diesem Weekend waren es für uns sage und schreibe fünf verschiedene
Anlässe (der vom Schweizer Club organisierte und vorgefeierte 1. August nicht
einmal mitgezählt, da wir den ausliessen), was zum ganz passenden Ausdruck
Party-hopping geführt hat. Gewechselt haben eigentlich nur die Örtlichkeiten,
die Gesichter sind gleich geblieben. Unsere Expat-Parallelwelt mag klein
scheinen und das ist sie womöglich auch.
Nun hat diese
Übersichtlichkeit allerdings auch viel Schönes. Gibt sie unserem Leben einen
doch fast dörflichen Charakter und wir haben nie das Gefühl, einsam oder
verloren zu sein. Ausserdem mag ich die Nasen ja, die uns ständig umgeben und
begleiten. Und überhaupt nicht zu unterschätzen ist, dass die Missen in einem
Alter sind, wo Überschaubarkeit viel Vertrauen und Geborgenheit schafft.
Kommt hinzu, dass die
afrikanischen Alltagsabenteuer dieser familiären Atmosphäre durchaus
Abwechslung bescheren.
Und so schwatzen,
essen, trinken, feiern und trommeln wir alle gemeinsam noch ein Weilchen
weiter, bevor am nächsten Wochenende die grossen Ferien starten und 90% in die alten
Heimaten fliegen. Die meisten temporär, um in ein paar Wochen wieder hierher
zurückzukommen, ein paar für immer (oder jedenfalls die nächsten Jahre) und wieder
andere, um zu ganz neuen Ufern aufzubrechen. Von allen heisst es jetzt Abschiednehmen.
Was ja auch bedeutet, dass die Zusammensetzung unserer übersichtlichen Welt
immer wieder leicht ändert.
Denn nach den Ferien
heissen wir nebst den Alt- auch die Neuankömmlinge freundlich Willkommen, was
ich enorm schön finde, wertschätze und gern weiter mitmache.
Kwaheri, goodbye,
Adieu und auf Wiedersehen.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
Dear African Queen, Danke fuer deinen Beitrag, der sehr schoen beschreibt, was man derzeit in Nairobi erlebt in der Expat Community. Kaum erholt vom letzten Tag, findet man sich schon wieder am naechsten Abschiedsessen. Was hat man sich noch zu sagen , da man sich schon gestern unterhalten hat? Da findet sich schon was, auch wenn es nur das Wetter ist, worueber man einen Kommentar abgeben kann (zum Glueck gibt's jeden Tag 'Wetter'). Interessant ist auch, dass Personen, die halt nicht die Farbe eines Expats haben, aber auch eingeladen wurden, nicht begrueest werden, da angenommen wird, dass sie an diesem Event arbeiten. Tja, das sind wir wohl eher in 'Out of Africa'...Beste Gruesse und ich freue mich schon jetzt auf deinen naechsten Beitrag.
AntwortenLöschenVielen Dank, Kathy. Hm, Begrüssungen aufgrund des Teints sind mir bisher entgangen, aber eben, meine Wahrnehmung ist halt auch selektiv... danke, für die Aufklärung. Dir wünsche ich noch einen erfolgreichen Abschluss! Und freue mich auf viele Wiedersehen, herzlich
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