Die bösen Jungs

Oder echte Kerle? Wenn ich an der Kreuzung vorbeijogge, fläzen sie auf ihren Motorrädern. Kräftig, gelangweilt, cool. Und meistens interessieren sie sich einen feuchten Dreck für mich, nehmen mich überhaupt nicht wahr. Aber wenn sie mal aufschauen und der eine oder andere mir sogar lässig zunickt, dann finde ich das irgendwie ganz schmeichelhaft. Ja, die Bodabodafahrer sind ziemlich beeindruckend. Nicht nur, dass sie bei Regen, Hitze oder Dunkelheit ihre Motorräder fahren, es braucht schon bei ganz normalen Bedingungen in Nairobi eine grosse Portion Kühnheit, wenn nicht gar Lebensmüdigkeit, sich praktisch ungeschützt in dieses regellose Durcheinander zu wagen. Und vielleicht ist es ja von diesem täglichen Spiel mit dem Leben nicht mehr allzu weit in die Kriminalität. Jedenfalls geht hier die Meldung um, dass die Bodabodafahrer an der Kiambu Road nachts ein Auto beschossen hätten und versuchten, es zu blockieren, um zu rauben.

Und da wir gerade bei Verbrechern sind, weit professioneller geht es aktuell eine andere Gruppe an, die mit sehr offiziell ausschauenden Badges (angeblich vom Department of Home Affairs) versuchen, Einlass in einen Compound zu bekommen, um dann ebenfalls zu stehlen oder auszurauben. Hanebüchen geben sie an, sie wollten kontrollieren, ob auch jeder über eine gültige ID für die kommenden Wahlen verfüge. Alles gelogen natürlich, von der Regierung weiss niemand über eine solche Aktion Bescheid.
Tja, wir sind wieder einmal besonders aufmerksam und eine Spur misstrauischer. Und dabei habe ich mich gerade kürzlich mit Titus darüber unterhalten, und er ist davon überzeugt, dass die Stadt im Grunde sicherer geworden ist. Vor allem seit an vielen Stellen Lichtquellen installiert wurden (so auch an der Kiambu Road) und die Polizei öfters ihre Runden drehen solle.
Hm, however, kreative Ideen können jedermann jederzeit überkommen....

Tutoanana
Eure African queen
Irène


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