Wandern in den Ngong Hills
Es riecht nach Kuh,
Glocken bimmeln, Blumen blühen, die Wege sind gepflastert mit Kuhfladen, die
Luft ist dünn und es weht ein leichter Wind. Fast fühlt es sich an, wie in den
Schweizer Alpen.
Nur, dass die Aussicht ins Rift Valley geht, Windmühlen ihre
Räder drehen und uns die Polizei entgegen kommt, die ihr wöchentliches Training
hier oben absolviert. Zudem werden wir von einem bewaffneten Ranger begleitet,
da sich offenbar zuweilen Wegelagerer und Büffel im Nationalpark herumtreiben.
Joseph erzählt uns ausserdem, dass der Weg vom Parkplatz bis zum höchsten der
Hügel, unserem Ziel, acht Kilometer beträgt. Denys Finch Hattons Grab liegt in
den Ngong Hills, Richard Leakey wohnt am einen Ende und Karen Blixen hatte ihre
Farm am Fusse der Hügel. Ngong kommt aus der Sprache der Maasai und bedeutet
Knöchel, was die grüne Kette gut beschreibt, die teilweise von dichtem
Buschwerk bewachsen ist und womit man niemals auf die Idee käme, dass der
höchste Punkt mit 2460 Metern über Meer fast auf Säntishöhe liegt. Nach einer
guten Stunde haben wir die acht Kilometer zurückgelegt. (Was in mir die Zweifel
hegt, dass die Angabe nicht ganz stimmt, ja, wir sind zwar nicht schlecht zwäg,
aber acht Kilometer in einer Stunde über coupiertes Gelände? Hm, eher nicht.) Wie auch immer, auf der Wiese des Gipfels geniessen wir unseren
mitgebrachten Picknick mit Joseph, teilen das Wasser mit einer am Verdursten
scheinenden kenianischen Gruppe, schiessen das obligate Gipfelbild und machen
uns schliesslich auf den Rückweg, im Glauben, jetzt gut gerüstet in die kommenden
Ferien im Hasliberg reisen zu können.

Auch auf der Strecke
zurück begegnen uns weder Strolche noch gefährliche Tiere, dafür kommen uns jede Menge
Schüler entgegen, was bei mir zur Assoziation mit dem Uetliberg am Wochenende
führt, und uns zusätzlich gut auf die übervölkerte Schweiz vorbereiten
dürfte...
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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