Evas Bruder heiratet - Vorbereitungen

Das Anschneiden der Torte und anschliessende Füttern ist sowohl bei Kenianern ....

Nun sind das zwei verschiedene Tribes, die hier aufeinandertreffen und damit unterschiedliche Traditionen, die sich kennenlernen. Für die Kikuyu ist es ganz neu, dass bereits ein Spektakel um die dowry (Mitgift) veranstaltet wird. In stundenlangen Gesprächen handelte man im Februar aus, was die Braut (bzw. ihre Familie) alles bekommen sollte. Mitte April ist es nun so weit und die Geschenke werden in der für die Kalejin üblichen Weise übergeben. Dafür fahren Eva und ihre Verwandten ins 300 Kilometer entfernte Eldoret - die Reise geht um 1.00 Uhr los und endet um 9.00 Uhr, pünktlich zum Beginn der Zeremonie. 
Zuerst setzen sich Tanten, Onkel, Eltern und das Brautpaar in spe zusammen. Braut und Bräutigam bekommen Tipps, Anregungen und Segnungen für ihr zukünftiges Leben. Derweil warten die anderen Gäste (Eva schätzt an die 200 Personen) draußen. „At this place it rains a lot. A lot.“ Sie meint Eldoret. Zudem hätten sie nicht gewusst, dass man weder Essen noch Trinken bekäme. „We were hungry and thirsty.“ Kann ich mir lebhaft vorstellen, nach der 8h-Fahrt. Nichtsdestotrotz, man wartet geduldig nüchtern im Regen. Irgendwann sind zwei Stunden um. Wer nun mit dem leiblichen Wohl rechnet, wird erneut enttäuscht. Jetzt werden erst einmal die Geschenke ausgetauscht - die nebst fünf Kühen und zwei Ziegen vor allem Praktisches für den Haushalt beinhalten. Begleitet wird die Geschenke-Übergabe von viel Gesang und Tanz. Eine weitere Stunde im Regen später und ohne nährende Unterstützung folgt die Kirche. Hier segnet der Priester das zukünftige Paar. Um zirka 14.00 Uhr werden die Ausharrenden endlich mit Reis, Fleisch, Kartoffeln und Gemüse belohnt (und Wasser). Speisen gibt es reichlich, wie mir Eva versichert, und so wird dann der Rest des Nachmittags zu einem grösseren Vergnügen. Es folgt die Vorstellung sämtlicher Anwesender und anschliessend das Anschneiden des Cakes. Die Braut macht alles richtig - sie hat ihre Haare mit einem Tuch bedeckt und sich eine Schürze umgebunden, ganz wie man sich eine züchtige afrikanische Schwiegertochter wünscht - füttert ihren Zukünftigen und auch die Verwandten.



... wie auch Indern sehr wichtig.

Wieder gibt es Geschenke, Gesang und Tanz. Die Braut wird neu eingekleidet und abends um 19.00 kommt mit der letzten Segnung des Priesters alles zu einem Ende. „We stayed for one night at Eldoret. Since we had a very long day.“
Am nächsten Morgen geht’s dann wieder zurück nach Nairobi, wo in zwei Wochen die eigentliche Hochzeit stattfinden wird.

Tutaonana
Eure African queen
Irène   

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