Katzendrama auf Kigwa



Wir sind kaum aus Lamu zurück, als uns das Leben zeigt, dass es eben nicht hauptsächlich aus zauberhafter Ferienlandschaft besteht. Ich bin an der Zubereitung eines leichten Mittagessens, als Simon vor dem Küchenfenster erscheint und offensichtlich ein Anliegen hat. „Yes?“
„There is a cat under your car. I think it got attacked by an animal, there is no tail.“
Oh, dearie me. Das klingt nicht gut. Um eine Hysterie zu vermeiden, gehe ich erst einmal alleine hin und schaue mir das elende Tierchen an. Ach, das Häufchen sieht kläglich aus, lebt es überhaupt noch? Ja, es atmet schwach. Als es der Richtige schließlich hervorzieht, bewegt es seine Pfötchen. Der Schwanz ist zwar noch dran, allerdings haarlos. Mir sieht das eher nach einem Unfall als einem Tierangriff aus. Aber wie auch immer, ein Besuch beim Tierarzt scheint unausweichlich und während der Richtige sofort losfährt, kann die Aktion auch vor den Missen nicht mehr geheim gehalten werden. Natürlich leiden sie mit und überlegen bereits, wie wir das Kätzchen nennen können. Als der Richtige keine halbe Stunde später mit dem toten Tier zurückkommt (Einschläfern war der erlösende Vorschlag in der Praxis, die Vergiftung des kleinen Körpers schon zu fortgeschritten) haben wir uns auf Jua geeinigt. Das heisst Sonne auf Suaheli und passt zum orange leuchtenden Fell des Tigers. Wir heben ein Grab aus, schmücken mit Blumen und hoffen, dass er jetzt im Katzenhimmel glücklich ist.

Kito bewacht das Grab.

Bei einem Spaziergang wird alles erneut besprochen. Unterbrochen werden wir von einem kläglichen Maunzen. Seit drei Jahren wohnen wir jetzt auf der Farm und noch nie sind uns junge Katzen begegnet, es ist also sehr ungewöhnlich, dass nun ein weiteres schwarzweisses Tierchen aus dem Gebüsch auftaucht. Ein mageres Ding, offensichtlich verloren. Ach je. Ich will auf keinen Fall eine weitere Katze, beuge mich aber irgendwann natürlich trotzdem den Bitten der Missen. Immerhin können wir sie schlecht hier lassen, so mutterseelenallein. Zuhause schleckt sie die verdünnte Milch, sucht aber offensichtlich ihre Mutter, denn ruhig ist sie nur, wenn sie auf einem Schoss sitzen darf.

Zum Glück hilft hier ein Anruf bei Mini, das Kätzchen gehört einem seiner Arbeiter und wenig später kommen die drei Männer und holen das Tierchen ab, um es zurück zur Familie zu bringen. Unser aller Erleichterung ist gross und geherzt werden nun unsere Kater, wobei es hoffentlich bleibt.

Tutaonana
Eure African queen

Irène

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