Die ärgsten Häuserenttäuschungen

Lange Zeit waren ja unsere Hoffnungen intakt, was den unkomplizierten Umzug von unserem jetzigen Daheim ins Nachbarhäuschen anging. Damit hätten wir unseren Lustgarten ebenso behalten wie Kalista, die Schaukel, das Trampolin, Emma, Jeroge und Simon. Mehr wollten wir nie. Leider haben sich diese Vorstellungen in tausend Scherben zerschlagen, sobald wir erfuhren, dass Alistair seinen Arbeitsvertrag nun doch bis Sommer 2016 verlängert. Okay, das war eine herbe Enttäuschung, nachdem es geheissen hatte, dass die ganze Familie nach Schottland zurückziehen würde, sobald der jüngste Sohn im Juni 2015 sein Abschlussexamen geschafft hätte. Die Missen hatten bereits ihre Zimmerwahl getroffen und ich wusste auch schon genau, wo Sofa, Büchergestell und Esszimmertisch Platz finden würden, träumte zudem von einem Arbeitsplatz im oberen Stock mit Sicht auf die uralten Bäume, zwitschernden Vögel und turnenden Affen. Es gab Tränen und Flüche, aber wir rappelten uns auf und gingen mit neuer Hoffnung auf die Suche. Es wurden Internetseiten durchkämmt, Anschlagbretter gelesen und Makler kontaktiert. Vorgeschlagene Objekte reichten von baufällig, über schlecht verarbeitet, ohne Garten, viel zu gross, unverschämt teuer, schampar dunkel, bis hin zum falschen Zeitpunkt frei. Überraschend erfuhr ich aber von einer Kollegin, dass bei ihnen in der gated community ein drei-Zimmer-Häuschen in einem herrlichen Garten über einer bird sanctuary in unmittelbarer Nähe zur Schule frei werden würde. Hipphipphurray! Wir konnten unser Glück kaum fassen und wie sich herausstellte, war das auch nicht zu fassen. Im letzten Moment beschloss die jetzige Mieterin das Objekt für ihre Botschaft zu besetzen und wir hatten das Nachsehen. Wieder waren wir am Boden zerstört, standen nach der schlimmsten Enttäuschung auf, sahen uns die nächsten frustrierenden Objekte an, bis mir einfiel, dass dieses Haus in unserer Strasse doch seit mindestens 2 Jahren leer stand. Auf einem grandiosen Anwesen, mit Einfahrtsallee, Gästehaus und allem drum und dran. Warum sich nicht nach eben diesem Store-/Guesthouse erkundigen? Ein hübsches weisses Häuschen, in der genau richtigen Grösse für uns. Die ersten zwei Anfragen blieben erfolglos, das Grundstück konnte nur mit beiden Häusern gemietet werden. Eine Teilung kam nicht in Frage. Bis vor einigen Wochen unverhofft ein neues Schild am Tor hing und damit ein anderer Agent zuständig für unser Wunschdaheim war. Eine Separation wurde zu unserer Begeisterung nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen. Aber sobald die Besitzerin von unserem Interesse erfuhr, wollte sie augenblicklich ein paar Monatsmieten zusätzlich und sich nicht damit zufrieden geben, dass wir erst im Juni einziehen können. Wohlgemerkt nachdem das Haus jahrelang leer stand und sich offensichtlich niemand darum bemühte, diesen Zustand zu ändern. Oh well, wir haben die richtigen Spielchen einfach nicht drauf, und ich seh schon die nächste Enttäuschung auf uns zurollen....
Emma betet und falls jemand die Daumen drücken will, wir könnten’s gebrauchen...

Tutaonana
African queen

Irène  

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