Grossmütter, Hexenzauber, Gott und Doktoren

Simon hat Sorgen. Sandra hat seit zwei Tagen Durchfall und erbricht, was sie trinkt oder isst. (Seit der Reise zu den Grossmüttern geben sie Sandra Porrigde und Kuhmilch zusätzlich zur Muttermilch, was sie bisher offenbar recht gut vertragen hat.) Bei einem knapp halbjährigen Baby kann so etwas rasch gefährlich werden. Das weiss er natürlich auch, und sie haben daher bei den Grossmüttern nachgefragt, was sie tun sollen. „And the grandmothers got very harsh. They want Sandra and Eunice to come, because there might be some witchcraft involved.“ Ach je. Wäre es nicht besser, sie zuerst einem Doktor in Nairobi zu zeigen? Bevor sie die beschwerliche Tagesreise nach Kisumu auf sich nehmen? Vorsichtig versuchen wir unsere Meinung einzubringen. Uns lehrt man, dass Muttermilch das Beste für das Baby sei und wir würden auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, wenn der dann nicht hilft, kann man immer noch versuchen, mit Kräutern oder ähnlichem zu heilen.
„Yes.“ Simon schaut bekümmert, will sich aber nicht mit den Grossmüttern anlegen, was wir natürlich auch verstehen können. Da fällt ihm dieser Onkel ein, der ebenfalls in Nairobi wohne und a major person sei, vielleicht fragen sie ihn um Rat? Ja, warum nicht. Die Verabredung wird getroffen, der Onkel hat Zeit und schlägt vor, dass man jetzt als erstes in den Spital fahre und Sandra abklären lasse. Gut. Das kann nicht schaden. Hoffentlich.

Tutaonana
Eure African queen
Irène
Ps. Heute geht Eva zur Beerdigung ihres Cousins. Man hat ihr folgende Geschichte zu seinem Tod erzählt: Offenbar wollte jemand nachts um drei bei ihm eindringen, er verjagte die Einbrecher mit einem Messer, woraufhin die Polizei ihn erschoss. „But everything happens for a reason.“ Und damit wären wir dann bei Gott, einer weiteren wichtigen Kraft im Land. Nebst grandmothers and witchcraft.



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