Nairobi an einem Sommermorgen

7.00 Uhr
Wenn ich um 6.00 Uhr erwache, ist es dunkel draussen, abgesehen von den brennenden Aussenlichtern, die den Nachtwächtern helfen, unser Haus stets im Blick zu haben und allfällige unerwünschte Eindringlinge frühzeitig zu erkennen. Ich höre die kurzen quietschenden Schreie der Geckos, die mich an das Öffnen klemmender Fenster erinnern. Um 6.15 Uhr setzen gleichzeitig Dämmerung und Vogelkonzert ein und Simon löscht unsere Laternen. Nun geht alles schnell. Keine Viertelstunde später haben Pflanzen, Tisch und Sonnenschirm bereits Farbe und Form angenommen. Zwitschern, Trällern und Jubilieren erreichen ihren musikalischen Höhepunkt. Um 6.45 Uhr schimmert der Himmel durch die Bäume; am Horizont, wo die Sonne aufgeht, zart gelb, geht dann in Weiss und schliesslich Marin über. Um 7.00 Uhr sind die meisten Vögel wieder verstummt, es schreit nur noch heiser der Milan und unsere Strasse ist für kurze Zeit in Gold getaucht. Die Luft ist trocken und so frisch, dass meine blossen Beine von einer leichten Gänsehaut überzogen werden. Eine mässige Brise lässt feine Zweige tanzen und Blätter flüstern. 
7.30 Uhr
Schon eine halbe Stunde später ist mir warm, steht die Sonne hoch an einem tief blauen Himmel, der verspricht wolkenlos zu bleiben. Ja, wir haben Hochsommer und der Regen fällt abends in Form eines Gewitters nur noch ungefähr alle zwei Wochen. Was jeweils gut tut, den Staub aus der Luft wäscht und Pflanzen, Tieren und Menschen die lebensnotwendige Flüssigkeit spendet.


Mittlerweile ist der Tag in vollem Schuss.
Good morning Africa.

Tutaonana
African queen
Irène

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