Can I have your number?

„Sorry, for disturbing you.“ - „Yes? No problem.“ – „I like you.“ – „Well, thank you.“ Er spricht leise, ist gross und schlank und hat ein sympathisches Gesicht. „What’s your name?“ – „I’m Irène.“ - „Irène, can I have your number?“ – „No, sorry, but I don’t give my number.“
Es ist jetzt der zweite innerhalb von vier Monaten, der meine Nummer gern hätte. Der andere war Robert. Er hat mich auf meinen Joggingrunden ein paar Mal mit dem Velo begleitet und mir dabei seine Gedanken und Wünsche mitgeteilt. Er arbeitet als Nachtwächter auf einem Compound und am Tag führt er offenbar noch ein kleines Hotel. Wie funktioniert das? Muss er niemals schlafen? Robert lächelt etwas verschämt und meint, das zu bewachende Grundstück sei sehr ruhig in der Nacht, und er könne da auch mal die Augen schliessen. Roberts grosser Traum ist die Schweiz. Ja, das hatte ich mir fast gedacht. Nun, auch er hat mich immer mal wieder nach meiner Nummer gefragt, damit wir uns zum Laufen verabreden könnten und nicht weiter vom Schicksal abhängig wären. Mir genügen aber unsere Zufallstreffen vollkommen und seit Robert mich gefragt hat, ob ich verheiratet sei und ich sogar noch einen draufsetzte und erwähnte, ja, glücklich und zudem auch noch Mutter von zwei Mädchen, was er mit einigen Überraschungslauten quittierte und es dann als angeblich gute Nachricht wertete, genügen auch ihm die spontanen Zusammenkünfte durchaus wieder.
Ja, es gibt sie, die Männer auf Europäerinnen-Jagd. Aber sie sind dezent, nur selten in dieser Gegend anzutreffen, zudem freundlich, höflich und unaufdringlich.
And we stay friends and like each other, selbst wenn ich meine Nummer nicht weitergebe.

Tutatonana
African queen
Irène  



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