Plastiksack-Verbot in Kenia


Es ist der dritte Anlauf, aber es sieht so aus, als wollten sie diesmal Ernst machen. Seit heute ist der Gebrauch von Plastiksäcken in Kenia verboten. Auf diversen Kanälen werden wir gewarnt, dass wir mit schweren Strafen zu rechnen haben, sollten wir uns nicht daran halten. Bis zu vier Jahre Gefängnis können einem blühen, sollte man mit den umweltverschmutzenden Teilen angetroffen werden. Hm, wir bereiten uns schon seit Wochen darauf vor, indem wir nur noch mit grossen Papier-Migros-Taschen oder Korb einkaufen gehen, und ich habe meine Notfall-Plastiksäcke in der Handtasche durch stoffige ersetzt. 
Damit reiht sich Kenia in eine ziemliche Schlange afrikanischer Länder ein, die diesen Pastiksack-Bann schon eingeführt haben. Das letzte war Mauretanien, andere sind Ruanda, Kamerun, Guinea-Bissau, Mali, Tansania, Uganda, Somalia, Marokko, Eritrea, Äthiopien, Tunesien, Botswana und Malawi (weltweit sollen es 40 Länder sein - die Schweiz gehört offensichtlich noch nicht dazu...). Die Gründe, weshalb das Verbot ausgesprochen wurde, dürften jedem einleuchten, und dass man damit der Umwelt einen riesigen Dienst erweist, ist ebenso unbestritten. Dennoch gibt es auch andere Stimmen. Es gebe im Land zurzeit 176 Plastiksackfabriken (kann ich mir lebhaft vorstellen, bei dem Sackverschleiss, den wir bisher an den Tag legten), die offenbar 2,89 Prozent der Kenianer eine Arbeitsstelle sicherten. Hoffentlich findet man nun Alternativen, die diese Menschen ebenfalls beschäftigen, beziehungsweise bezahlen. Vorgeschlagen wird, dass man statt Plastik Stoff, Papier oder Sisal verwenden soll.
Gestern haben wir uns im ‚Food plus’ bereits vergeblich nach Raschelsäcken fürs Gemüse umgesehen, stattdessen gab’s eine Art Fliesstasche.  
gewogen wird das Gemüse in diesen Plastikschalen, um dann in die weissen Taschen dahinter gepackt zu werden

Ich bin ehrlich gespannt, wie und ob das Gesetz umgesetzt werden wird. (Offenbar stehen bereits ein paar Findige an den Strassenrändern, kontrollieren Autofahrer und verlangen eine Busse, sobald sie Plastik entdecken, natürlich alles nicht autorisiert...)
Für unsere Besucher aus dem Ausland, seid schon mal gewarnt, Plastiksäcke kommen nicht mehr ins Land, dazu gehören auch die Taschen aus dem Duty-free.

Tutaonana
Eure African queen
Irène
Ps. Mich freut's natürlich. Denn:
https://kenia-in-300-tagen.blogspot.co.ke/2017/01/wie-kann-man-nur.html



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