Zurück in Kenia

Der Frieden täuscht irgendwie... 
Tja, da wären wir nun also wieder. Und eigentlich dachte ich ja, wir könnten den Weltenwechsel gemütlich angehen und pole, pole (langsam, langsam) im afrikanischen Alltag ankommen. Denkste. Es ging ganz gut los, das heisst Nairobi war noch mehr als halbausgestorben bei unserer Landung, die Bewohner hatten ihre Stadt während und/oder nach den Wahlen verlassen, niemand war sich sicher, wie es ausgehen und ob der Frieden halten würde (er hielt, jedenfalls grösstenteils und bis jetzt) und so kamen wir entspannt und rasch durch die Stadt, erreichten unser Daheim geschmeidig und ohne besondere Vorkommnisse. (Besonders war höchstens, dass alles so ruhig und wenig aufregend war). Vorbei mit dem Frieden war’s noch am gleichen Abend, als wir angewhatsappt wurden und man Miss Lion eine Turboübernachtung vorschlug ( Doppelübernachtung), zu der sie natürlich freudig zusagte. Nun gut, die nächste Überraschung (weit übler) bescherte uns am folgenden Tag unser Auto, das leider nicht mehr ansprang und uns unsere lange Abwesenheit offensichtlich nachtrug. Alle Überbrückungsversuche halfen nicht und so wurde ein Mechaniker angeschrieben. Den Höhepunkt erreichten wir schliesslich ein paar Stunden später, als die safari ants ihren Angriff starteten. Heerscharen fielen über uns her, stürzten von der Mauer in den Innenhof, drängten durch alle Ritzen ins Haus und regneten gar von der Küchendecke. (Ich habe die Tiere schon an anderer Stelle erklärt, deshalb hier nur kurz, sie sind gross, leben in Familien mit Millionenmitgliedern und beissen ganz gemein.) Es war fast ein bisschen gruselig. Just zur selben Zeit brachte Kito eine schwarze Schlange und um das Fass voll zu machen, spazierte auch noch der hilfreiche Auto-Mechaniker durchs Gate. Alles zusammen führte zu tumultartigen Szenen. Aber mit vereinten Kräften, einem Giftspray, Zimt, Asche und Simon drängten wir die Ameisen weg vom Haus, die Katze verschwand mit ihrer Beute, enttäuscht, nicht die nötige Aufmerksamkeit zu erhaschen und der begnadete Autodoktor brachte sogar den Wagen wieder zum Laufen. Innerhalb einer Stunde war der ganze Spuk vorbei und wir damit alle definitiv wieder in Kenia angekommen. Zack. So schnell geht das.

Die Schweiz mit ihrer Ordnung, ihrer Sauberkeit und ihren Gesetzmässigkeiten scheint bereits Lichtjahre entfernt.

Tutaonana
Eure African queen
Irène    


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