Der erste Schultag an der DSNairobi ...
... nach den grossen
Ferien. 4.30 Uhr und sie kann unmöglich noch einmal einschlafen. Ja, die
unchristliche Zeit deutet klar darauf hin, dass Miss Lion aufgeregt ist. Es ist
Montag und die Schule geht wieder los. Zum Glück ist es eine gute Aufregung,
ja, beide Missen freuen sich auf den Schulanfang. Am meisten natürlich auf ihre
Freundinnen, aber auch ihr Schulzimmer, das Schulgelände, die Lehrerinnen,
einzelne Fächer und überhaupt den ganzen Trubel. (Nicht auf die Hausaufgaben,
wie ausdrücklich und wenig überraschend erklärt wird.) Nun, auch ich bin
irgendwie ganz froh, dass ihre Tagesstruktur wieder für eine Weile von
ausserhalb bestimmt wird, und sie anderweitig beschäftigt werden. Und für mich
ist die Deutsche Schule Nairobi in Kenia ja auch so etwas wie ein Netz, mein
Boden und oft sogar ein bisschen meine kleine Welt. Und deshalb gehe ich in
jedem Jahr gern wieder an die Begrüssungsfeier. Diesmal mit etwas grösserer
Neugier, ich bin gespannt auf die neue Schulleiterin, von der ich bisher nur
Positives gehört habe. (Eine so freundliche, offene, zugewandte und gut
vorbereitete Person!) Nicht immer werden Vorschusslorbeeren zwingend erfüllt,
aber Frau Seite steht tatsächlich am Turnhalleneingang, stellt sich mir persönlich
vor und schüttelt meine Hand. Eine sehr nette Geste, die ich schätze. In ihrer
warmen Begrüssungsrede hebt sie damit auch glaubwürdig hervor, dass ihr
Zuhören, Begrüssen und die gegenseitige Wertschätzung der Arbeit besonders am
Herzen liegen. Vor diesen Worten allerdings singen wir wie in jedem Jahr die
Nationalhymnen, erst die kenianische (etwas kläglich), dann die deutsche
(bedeutend kräftiger und selbst die Missen kennen sie auswendig, im Gegensatz
zur schweizerischen, von der sie nicht einmal die zweite Zeile kennen...). Es
werden noch andere Lieder gesungen und das Schulmaskottchen, Grzimi (sprich
Tschimi, nach unserem Namenspatron Michael Grzimek benannt), der Elefant mit den
farbigen Ohren, vorgestellt, am wichtigsten aber sind selbstverständlich die
neuen Schüler- und LehrerInnen. Und dabei erfreut mich jedes Mal aufs Neue die
mitreissende Begeisterung der Kinder, mit welcher neue Klassenmitglieder fröhlich
begrüsst werden. Hier habe ich wirklich ein Zusammengehörigkeitsgefühl, miteinander
sind wir und nicht gegeneinander. Und jede und jeder ist uns willkommen. Schön.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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