Aprilwetter in Nairobi

Noch ist der Strom da...
 „Au, Scheisse.“ Aus den Augenwinkeln kann ich gerade noch sehen, wie der Richtige mit nackten Zehen direttissima ins Geländer segelt. Das Holz wird sehr rutschig, wenn’s durchs Dach regnet und sich die Pfützen bilden. Es trommelt, klatscht, patscht und prasselt als würde der Himmel ganz einfach über uns ausgeleert. Im April fallen in Nairobi durchschnittlich 191 mm Regen, zum Vergleich in Zürich durchschnittlich 79 mm und im Juni (dem niederschlagsreichsten) 116 mm. Nun klingt das ziemlich dramatisch und kann es auch sein, wenn man mitten in einen Kübelguss gerät, wo sich die Strassen innert Kürze in Flüsse verwandeln und von den Blechhütten Wasserfälle stürzen.

Eigentlich mag ich es ganz gern, wenn der Himmel morgens blank geputzt ist, weil sich die Wolken in der Nacht ausgeregnet haben und sich gegen Abend wieder spannungsgeladene Gebilde auftürmen. Es könnte nämlich so gemütlich sein, wenn, eben wenn das Dach dicht wäre. Zudem gehen die vom Himmel stürzenden Wassermassen zu 95% mit einem oder mehreren Stromausfällen einher, so dass wir früher oder später im Dunkeln sitzen. Meist erwachen wir dann nachts, weil es plötzlich hell ist, da wir abends nicht mehr wussten, welche Lichtschalter noch an waren.
Der Regen im Haus drinnen...
Es gibt auch Tage, an welchen der Regen am Morgen eine Weile weitergeht und die Sonne erst am Nachmittag wieder durchbricht. Oder solche, an denen die Wolken sich schon nach dem Mittag zusammenbrauen und das Gewitter bereits kurz danach losgeht. Einen ganzen Tag ohne Sonne hatten wir aber noch keinen und laut Statistik bleiben uns täglich 7 Stunden davon. Die Missen lassen sich das Schwimmen auch jetzt nicht nehmen, denn nass werden sie ohnehin und die Temperaturen liegen weiterhin zwischen angenehmen 17 und 24 Grad.
Kurzzeitig tropft’s nach den Wolkenbrüchen jeweils weiter von Pflanzen, Dächern, Tieren und Menschen - selbst wenn der Himmel wieder blau ist – die Erde dampft und riecht, aber ganz schnell ist alles trocken, denn die Sonne brennt ja auch jetzt senkrecht vom Himmel.

Tutaonana
Eure African queen
Irène


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