Home, sweet home?

Der Wind bläst uns warm ins Gesicht, als wir das Flugzeug im dämmrigen Nairobi verlassen. Und trockenen Fusses verstauen wir auch noch das Gepäck bei Evans im Wagen, aber kurz darauf prasseln die ersten Regentropfen aufs Dach, die Strassen verwandeln sich in Sturzbäche, grelle Blitze zucken vom Himmel. Der Verkehr ist mörderisch wie immer, nur noch anspruchsvoller auf dem vor Nässe glänzenden Asphalt, hinter den hastenden Scheibenwischern und den sich ins Irgendwo ergiessenden Wasserfontänen. Nach zwei Stunden erreichen wir müde und erleichtert unser Daheim, wollen uns nur so rasch wie möglich in die Waagrechte legen, müssen aber leider feststellen, dass kein Strom, und abgesehen von vom Himmel fallenden Nass, auch kein Wasser fliesst. Hm, gut, dass wir wissen, wo die Sturmlampen stehen und die Kerzen versorgt sind. Nach einigem Hin- und Herrennen unter dem Gewitterhimmel schnurrt dann immerhin der Generator, was uns zwar Licht bringt, aber noch immer kein Wasser. Nun, das Spiel nagelt am nächsten Tag weiter. Langsam aber sicher geht der Diesel zur Neige - der Generator lärmt während des ganzen Tages - aber von Wasser keine Spur. Jeroge meint, das Wasser käme mit dem Power zurück und vertröstet uns auf später. Mittlerweile haben aber alle Nachbarn wieder Elektrisch, nur bei uns klappt’s nicht und aus den Wasserhähnen nix als gähnend tropfende Leere. Unangenehm, vor allem da wir inzwischen selbst nach Diesel stinken und uns eigentlich auch sonst gern mal wieder waschen würden. Was ich zudem nicht ganz begreife, der Elektriker hat gewartet, bis es stockdunkel wurde und versucht jetzt im Zappenduster sein Glück. Was mich nicht sehr zuversichtlich stimmt.
Übrigens nicht die einzige böse Überraschung, die uns hier erwartete. Hat die Landlady in unserer Abwesenheit doch tatsächlich zwei der drei Nachtguards ausgewechselt und Simon angedroht, ihn in einem Monat zu entlassen. Offensichtlich hat sie Männer gefunden, die den Job zu noch schlechteren Bedingungen und weniger Lohn ausführen. (Simon arbeitet jeden Tag volle zwölf Stunden und das 7 Tage die Woche. Mit einem Monat unbezahlter Ferien.)
Tja, mal schauen, was sich hier aus unserer Warte tun lässt, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Und für alle, die nach unseren Erzählungen glaubten, wir lebten im Paradies, nein, das ist es definitiv nicht.
Tutaonana
African queen

Irène

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