Es ist ein schwarzer Tag

Ein sehr, sehr trauriger Tag. Simon ist heute Nacht gestorben. Was wir überhaupt nicht fassen können. Am Dienstag wurde er nach Hause entlassen (mit der Auflage, weiterhin alle zwei Tage im Spital zur Blutwäsche zu erscheinen), so dass wir alle glaubten, das Schlimmste sei überstanden und er auf dem Weg der Besserung. Dass er nun letzte Nacht notfallmässig erneut ins Krankenhaus gefahren wurde, und da offenbar sehr rasch verstarb, kommt daher für uns alle überraschend. 

Simon war uns viel mehr als ein Gärtner und Guard. Er hat zu uns gehört. Ein Morgen fühlte sich nicht richtig an, wenn er uns nicht mit einer der Suaheli-Formeln begrüsste (die wir zwar oft nicht wirklich verstanden, aber mittlerweile einfach die richtige Antwort wussten). Wir kennen Simon seit vier Jahren und es gab keinen einzigen Tag, an welchem er schlecht gelaunt gewesen wäre oder gejammert hätte oder unzufrieden aussah. Völlig selbstständig und ohne Anleitung oder Aufforderung hat er seine täglichen Arbeiten in Angriff genommen, keine Aufgabe gescheut und sich vor nichts gedrückt. Ganz im Gegenteil, er hat uns mit Kürbis überrascht, den er aus Kernen vom Kompost zog. Nur dank seiner unermüdlichen Pflege gab es Ananas in unserem Garten. Diskret hat er nie da gepusselt, wo wir uns aufhielten. Jede ausserordentliche Bitte wurde sofort erfüllt und er schaffte auch alles, was gar nicht seine Aufgabe gewesen wäre, wie zum Beispiel das Katzenklo reinigen oder die Velos waschen - wir konnten nichts unerledigt vor dem Haus lassen, sonst hat er sich sofort darum gekümmert. Unsere kleinen und grossen Reisen unternahmen wir sorglos, im Wissen, dass Simon zuverlässig und liebevoll auf Haus, Garten und Katzen aufpasste. Und er hat uns nie enttäuscht. 

Sein freundliches ‚Karibuni’ jedes Mal, wenn wir nach Hause kamen, werden wir schrecklich vermissen. Wie alles, was diesen wertvollen, integren, fleissigen und liebenswerten Mann ausgemacht hat.

Ja, es ist ein trauriger Tag.

Tutaonana

Eure African queen

Irène