Wenn Armut gefährlich wird

Manchmal spielen Verwechslungen keine Rolle, so beim Roten oder Schweizer Kreuz... 

Nierenversagen. Oha, das klingt ernst. Simon liegt seit über einer Woche im Kenyatta Hospital und meldet, dass er an der Dialyse hänge. Bei unserer Rückkehr nach Kenya ging es ihm nicht gut, er war in Behandlung (zuerst behauptete man, er habe Tuberkulose, dann hiess es plötzlich, es sei eine Lungenentzündung). Als sich sein Zustand weiter verschlechterte, musste er schliesslich in den Spital. Was genau zur Nierenerkrankung führte, wissen wir (und er) bis heute nicht. 
Titus kommt mit den Röntgenbildern des Gehirns seiner Tochter an, worauf wir eine Ansammlung von Wasser erkennen. Nach dem ersten Schreck, ein Tumor könnte der Auslöser sein, kommt die Diagnose, es sei ‚nur’ ein Zyste, als Erleichterung. Trotzdem muss auch sie ins Kenyatta Hospital, um operiert zu werden. 
Es ist nie schön, wenn man krank ist. Aber richtig schlimm wird es, wenn einem die Mittel zur hilfreichen Behandlung fehlen. Um es wieder einmal zu sagen: An vielen Orten auf der Welt ist es alles andere als selbstverständlich, dass man Krankheiten, die bei uns verhältnismässig harmlos sind, weil man sich die nötigen Medikamente besorgen kann, wir fähige Ärzte haben und die Krankenkasse die Kosten abdeckt, überlebt.
Es ist schrecklich, wenn man während Wochen falsche Medikamente kriegt, weil der Besuch bei einem richtigen Arzt zu teuer ist. Und es ist noch furchtbarer, wenn ein Vater mit seiner schwerkranken Tochter das Spital verlassen muss, ganz einfach weil er zu wenig Geld hat. 
Wir hoffen alle sehr, dass das eine gute Woche wird. Dass Simon aus dem Spital entlassen werden kann und dass Titus’ Tochter am Mittwoch den Eingriff gut überstehen wird.


Was ist das Leben ungerecht. Aber was sind wir dankbar, gesund und abgesichert zu sein.

Tutaonana
Eure African queen
Irène 

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