Das Glück und seine kleinen Pausen
Es gibt so Orte, da
fällt es mir unglaublich leicht, glücklich zu sein. Und Samburu NR gehört
zweifellos dazu (Gott sei Dank, die Rinder sind dahin zurückgekehrt, wo sie
hingehören).
Es beginnt schon am
Morgen, der frisch ist und mich jedes Mal von Neuem an eine
Wasserfarbenzeichnung mahnt. Nirgends ist die Stimmung derart zauberhaft wie in
Samburu. Und dann fährt man in diesen Tag hinein, der rasch an Kühle verliert
und mich bald schon die Elefanten um ihr Bad im Fluss beneiden lässt.
Ja, am Mittag bis
weit in den Nachmittag hinein macht mich die Hitze schläfrig und ich liege gern
im schattigen Zelt. Diesmal wird die Ruhe allerdings regelmässig durch wütende Trompetenstösse
und drohendes Grollen unterbrochen. Es sind enorm viele Elefanten im Park und
sie scheinen sich ständig in die Quere zu kommen.
Wenn die Luft mir dann
nicht mehr wie ein heißer Föhn ins Gesicht bläst, sondern nur noch wie ein
warmer, weicher Flügelschlag über die Haut streicht, dann wird es Zeit. Die
Gazellen wagen sich aus ihren Verstecken, hinterlassen Spuren im Sand und
fressen sich durch die Grasebenen. Weisse Wolken von Schmetterlingen schaukeln
wie Schneeflocken durch die Luft, obwohl der Vergleich bei diesen Temperaturen
natürlich absurd ist. Perlhühner flattern aufgeregt über die Wege. Äffchen
schwingen sich von Ast zu Ast. Elefanten rupfen Blätter von Bäumen und nur die
Löwen liegen immer noch faul in den Büschen.
Ach, könnte man doch
einfach hier bleiben und diesem Spiel Tag für Tag aufs Neue dankbar folgen.
Unser Glück macht
dann eine kurze Pause, als wir um 2.30 Uhr in der Nacht durch einen Anruf des
Landlords geweckt werden: „... are you
in?“
„No, we are not at home.“
„We have someone cornered in your compound.“
Oha. Das gefällt mir
nicht. Ganz und gar nicht.
Aber mehr dazu morgen.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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