Fussball? Oder brauche ich eine Waffe in Nairobi?

Hm, in unserem männerlosen Haushalt wird er irgendwie nie richtig zum Thema - nach dem Fiasko der Schweizer und dem gar nicht erst Teilnehmen der Kenianer vielleicht sogar verständlicherweise - stattdessen beschäftigt uns nach wie vor die leidige Sicherheit. Wieder sind die Nachrichten aus ‚unserem’ ostafrikanischen Land nicht gut. Diesmal sind es über 40 Tote bei Überfällen an der Küste. Zudem bereitet mir die Lage in Nairobi auch ganz abgesehen davon Sorgen. Nicht nur der politischen Aussagen oder der Anschläge vermummter Terroristen wegen, im Moment rede ich vom ganz gewöhnlichen Alltag in der Stadt. Erneut alarmiert hat mich das Aufkommen der Frage nach einem Panic Button in den eigenen vier Wänden, oder dass es einen Raum geben muss, in den man sich notfalls einschliessen könnte. Die Vorstellung hat mich dermassen in Schrecken versetzt, dass ich mir tatsächlich ernsthaft überlege, ob ich meine Pistole sicherheitshalber mit nach Afrika nehmen sollte. In all den Jahren bei der Stadtpolizei Zürich habe ich sie auf der Strasse niemals aus dem Holster ziehen müssen. Sollte jetzt der Zeitpunkt für den Ernstfall gekommen sein? Würde ich mich sicherer fühlen, läge sie griffbereit neben meinem Bett?
Fast zeitgleich zu diesen Gedanken habe ich zudem gelesen, dass es laut Amnesty International Deutschland ohnehin mehr Regeln für den Transport von Bananen als von Waffen geben soll, warum also von diesem unsäglichen Umstand nicht einmal profitieren? Klar hab ich Selbstverteidigung gelernt, das Training mit dem Polizeimehrzweckstock ist noch sehr präsent, etwas weniger scharf sind die Bilder der Messerabwehr oder die Einsatzsimulation mit dem Pfefferspray. Zur Not würde ich den Nasenkopfdrehgriff wohl noch hinbekommen, was aber wird der mir nützen, wenn die Einbrecher sowieso mit Revolver oder Machete antanzen?
Sind das nun alles paranoide Wahnvorstellungen einer hysterischen Mitteleuropäerin oder hat meine Beunruhigung tatsächlich ihre Berechtigung? Hm, ich weiss es nicht und werde es erst erfahren, wenn wir da leben beziehungsweise wohlbehalten zurück sind. Zweifelsfrei aber gilt wie immer: Die beste Verteidigung ist nach wie vor, niemals in eine entsprechende Situation zu geraten, und alle notwendigen Vorsichtsmassnahmen vorher zu beherzigen.  

Tutaonana
Eure soon-to-be-African-queen
Irène
P.S. Das mit der Verteidigung hätte ja vielleicht sogar den Schweizer Fussballern helfen können....



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