Es ist trocken in Nairobi


So trocken, dass sogar der blühende Jacaranda nur ein müder Abklatsch ist von dem, worüber wir uns im letzten Jahr freuten. Der Garten dörrt vor sich hin, grün ist kaum noch etwas, der ‚Rasen’ längst braun verbrannt, Sträucher und Bäume lassen ihre Blätter lampen und was nicht der Herbststimmung zum Opfer fiel, ist mit einer rostroten Erdschicht überzogen. Frisch wirkt hier einzig noch Simon, der Gärtner, der unverdrossen Laub zusammenkehrt, die verzweifeltsten Pflänzchen giesst und meint, wir könnten frühestens im November mit Niederschlägen rechnen.
So welk und saftlos hier alles ist, sieht es in anderen Teilen des Landes durchaus anders aus. Titus, zurück aus seinem leave, meldet gar, in Kakamega hätten sie seit Mitte August fast nur Regen gehabt. Worüber man zwar froh ist, allerdings sind die Wassermassen zum jetzigen Zeitpunkt sehr aussergewöhnlich. Eigentlich wäre im Moment Ernte- und nicht Pflanzzeit. Wozu er lakonisch bemerkt, es sei halt alles ein bisschen durcheinander geraten.
Selbst in El Karama hat uns Sophie am letzten Wochenende erzählt, dass sie zum ersten Mal Krokodile bei ihnen im Fluss entdeckt hätten, was sie mit den Temperaturunterschieden im Wasser erklärt.
Nun, heute ist so ein Tag, an dem der Strom kommt und geht und kommt und geht und man angeblich eine Störung an der Hauptleitung zu beheben hat, so dass wir ohnehin dringlichere Sorgen haben. Zudem habe ich heute Morgen bereits ein Glas zerschlagen und einen Flipflop zerstört.
Für die Missen sind diese Woche noch die letzten Arbeiten zu schreiben, die Bundesjugendspiele zu bewältigen, aber dann beginnen zum Glück die Ferien! Die uns Besuch aus der Schweiz bescheren, der sich wahrscheinlich über Sonnenschein und Wärme freuen dürfte.

Tutaonana
Eure African queen
Irène

Bei uns im Garten sieht es mehr nach Herbst, denn nach Frühling aus... 

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