Alphornklang im sommerlichen Kenia
Alphörner über der Masai Mara. |
Ja, es ist Hochsommer
hier, fühlt sich aber oft wie ein besonders milder Herbst in der Schweiz an.
Der Wind rauscht durch die Baumkronen, die Blätter fallen und die Erde ist
rissig vor Trockenheit. Eine rostrote Staubschicht überzieht Pflanzen, Möbel,
Bücher und sogar meinen Computer gleichermassen. Jeden Abend ist mein
Waschlappen orange und das Weiss in
Pakas Fell schimmert rosa. Wolken ziehen am Himmel und Tatu besucht uns wieder
regelmässig, um seine Bananen zu kriegen.
Aber etwas ist anders
in diesem Jahr. Und vielleicht hat das ja in erster Linie meine Assoziation mit
dem Herbst in der Schweiz hervorgerufen. Wir haben nämlich Besuch mit Alphorn!
Und so kommt es, dass diese heimatlichen Klänge für einmal nicht von den Alpen
schallen, sondern weit vom Escarpement in die Masai Mara getragen werden.
Fremd? Wahrscheinlich im ersten Moment, aber hat dieser urtümlich tiefe und so
heimelige Klang nicht sehr viel mit der Ewigkeit der Natur zu tun?
Für mich passt’s.
Jedenfalls nach dem zweiten Anlauf. Wo Löwen über Kilometer zu hören sind, wo
Elefanten trompeten und Giraffen staunen, da gibt der Klang eines Alphorns
einen harmonischen Boden, auf dem sich verschiedene Welten wunderbar vermischen. Tief klingt der Ton, weit wird
er getragen und entschwindet schliesslich hoch in den Himmel. Was aufs
Alpenglühen eingestimmt zu sein scheint, kann ebenso herrlich den Sundowner in
Afrika verzaubern.
Sogar bei uns im
Garten in Nairobi mixen sich diese urschweizerischen Klänge mit den
hupenden Matatus, dem erwähnten Rauschen der Blätter im Wind und dem
Gezwitscher der Vögel. Was fast absurd tönt, klingt plötzlich wunderschön.
Vielen Dank an
unseren Besuch aus der Schweiz, der uns ein paar unvergessliche Stunden
geschenkt hat. Und unserer Umgebung vermutlich ein Rätsel aufgibt, das kaum je
gelöst werden wird. Wer hat hier je ein Alphorn gesehen, geschweige denn
gehört? ....
Tja, auch this is Africa, nothing’s impossible....
Tutaonana
Eure African queen
Irène
Ps. Die
Alphörner sind natürlich nicht unseretwegen eingeflogen, sondern zur Eröffnung
der ‚neuen’ Schweizer Botschaft.
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