Eva macht ihren Führerschein in zwei Minuten


Was unter anderem erklärt, weshalb (siehe gestern) die Hälfte der Strassenteilnehmer hier keine Ahnung von den Regeln hat und sich die andere Hälfte darum foutiert.

Aber beginnen wir am Anfang: Eva wurde am letzten Donnerstag um 8.00 Uhr zur Fahrprüfung aufgerufen. Pünktlich war sie da, allerdings nur, um zwei Stunden zu warten, bis der Theorietest endlich losging. Sie war nicht die einzige, der Raum war voll mit hoffnungsfreudigen Fahrschülern. 
„Eva, didn’t people get angry for waiting so long?“ – „Well yes, some did, but you know, you can’t do anything. We have to be patient.“ Na gut, wahrscheinlich. Wenn man nicht durchfallen will.
Der Theorieteil dauerte schliesslich drei Stunden. Danach kam der praktische und lachhafte Abschnitt dran. Gedauert hat Evas Fahrprüfung nämlich ganze zwei Minuten. Sie sass während knapp 120 Sekunden im Wagen, musste eine gerade Strecke über ein Feld fahren, dann noch die Gänge einlegen und fertig war’s. Ich bin einigermassen sprachlos, frage aber schliesslich doch leicht perplex: „Do they think you are prepared for Nairobi now?“ – „Well, I guess they where just glad to finish and don’t care how I drive.“ Indeed, that seems to be the case.



Ich kann nur den Kopf schütteln. Aber eigentlich hätten wir’s ja wissen müssen. Denn Eva hat mir schon vorgängig erzählt, dass sie mit umgerechnet CHF 100 ihre Prüfungsvorbereitungen in einem Monat schaffen kann und damit bereit für das Examen sei. Was will man nach 10 Stunden (Theorie und Praxis) mehr erwarten? Sie hat auch mit dem Fahrlehrer nicht in der Stadt, sondern in so etwas wie einem Parcours in einem Hinterhof geübt.
Tja, und somit dürfte klar sein, weshalb sich die Schleicher, Sonntagsfahrer und vermeintlichen Rallyteilnehmer explosionsartig auf den Strassen Nairobis vermehren...


Tutaonana
Eure African queen
Irène


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