How to stay safe on Kenyan roads - oder der Glaube ist alles


Jaja, einmal mehr wird mir klar, warum wir diese unmöglichen FahrerInnen auf den Strassen in Kenya haben. Und einmal mehr haben wir das Gott zu verdanken.
Eva erzählt mir freudestrahlend, dass ihre Schwester ein Auto erstanden habe. (Den Führerschein hat sie natürlich auf demselben Weg geschafft wie Eva: https://kenia-in-300-tagen.blogspot.co.ke/2018/02/eva-macht-ihren-fuhrerschein-in-zwei.html ) Und damit das Auto in Zukunft keinen Unfall haben wird, fahren Bruder und Schwestern übers Wochenende zu den Eltern nach Thika, wo das Auto gesegnet werden soll. Funktionieren tut das folgendermassen:
Im Vorfeld hat Evas Vater diverse elders zusammengetrommelt, Frauen und Männer aus der Kirche. Man trifft sich bei den Eltern Zuhause und jede der zehn priesterähnlichen Personen betet jetzt einzeln für Familie und Auto. Diesem Auto soll nichts geschehen, kein Unfall dem Fahrer widerfahren, alle gesund und sicher auf den Strassen unterwegs sein. Das Prozedere dauert zirka eine Stunde, zum Schluss gehen alle einmal ums Auto herum, kriegen eine Tasse Tee und werden anschliessend vom Bruder wieder nach Hause gefahren. Ohne diese Segnung geht laut Eva in Kenya kein Auto auf die Strasse (abgesehen von den Mzungu Vehikeln natürlich...). Sollte man nicht Mitglied einer Kirche sein, genügt es, wenn die Eltern das Fahrzeug segnen. Was aber gar nicht geht, sich ohne Gottes Segen in den Verkehr zu wagen.
Hm, was soll ich nun dazu sagen? Ich entscheide mich für: „Well, I think to practise driving is as important as the blessing.“ Eva lacht nur über meine Worte und ich weiss nicht, ob ich mitlachen oder doch eher weinen soll oder vielleicht am ehesten darauf bestehen, dass sie etwas üben muss, bevor sie sich gleich in den verrücktesten Stadtverkehr wagen wird...

Tutaonana
Eure African queen

Irène

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