Die letzten Sommertage in Nairobi





Jedenfalls hat Mini mit dem Säen begonnen und meint, der Regen könne jeden Moment losgehen. In Narok sei er bereits angekommen und von da ziehe er weiter in Richtung Nairobi. Für mich heisst das, die sonnigen, heissen und trockenen Tage umso mehr zu geniessen, in der ständigen Befürchtung, es könnten die letzten für diesen Sommer sein. Und sie sind ja wirklich so prächtig. Der Wind rauscht durch die Baumkronen, ein makelloser Himmel spannt sich blau über die Stadt, das ausgetrocknete Gras erinnert an Savanne, der Mückenbestand ist auf einem Rekordtief und die Affen schwingen sich auf der Suche nach Essbarem von Ast zu Ast. Ja, so gefällt es mir. Obwohl die dürren Pflanzen natürlich unbedingt Wasser brauchen und zwar je bälder umso besser. Mein Wunsch nach weiteren sonnenherrlichen Tagen ist daher ziemlich unvernünftig und egoistisch.
Ansonsten ist ebenfalls ziemlich viel los. Ich kriege die ersten Checklisten für den Umzug (To-do und Good-to-know), Zügelunternehmen melden sich, um unsere Sachen zu sichten und Offerten vorzuschlagen, wir hatten den Tag der Offenen Tür an der Schule, haben Gäste aus der Schweiz und heute wird Simonetta Sommaruga in Nairobi erwartet. 
Daneben läuft der ganz normale Alltag:



Lastwagen kippen von der Strasse, thugs werden von der Polizei am helllichten Tag auf Kreuzungen hingerichtet, Miss Lion war krank, Arbeiten und Hausaufgaben werden geschrieben, die Katzen fangen Geckos, Ibisse jammern durch die Lüfte, im Sheldrick Wildlife Trust gibt’s jetzt auch ein junges Nashörnchen und Barassa kehrt fleissig ums Haus. 



Gedanklich bin ich oft schon in der Schweiz, und umso bewusster versuche ich, hier alles aufzusaugen. Im betrüblichen Wissen, dass für mich so vieles das letzte Mal sein wird.

Tutaonana
Eure African queen
Irène 


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