Auf den Spuren der Mau-Mau-Krieger - ein kurzer Rückblick in die kenianische Geschichte vor der Unabhängigkeit
Mau-Mau Caves |
Die Kikuyu - der
grösste Tribe in Kenia - hatten anfangs des 20. Jahrhunderts enorme
Landenteignungen durch weisse Siedler hinzunehmen. Während Afrikanern nur
noch erlaubt war, in speziellen Reservaten kleine Landstücke zu besitzen, wurde
die gestohlene Bodenfläche weissen Südafrikanern, Europäern und Australiern zu
Schleuderpreisen praktisch hinterhergeworfen, da man unbedingt mehr englische
Siedler in Ostafrika haben wollte. Nebst den Reservaten blieb den Einheimischen
die Möglichkeit, bei den Weissen auf deren Farmen zu leben und ein kleines
Stück Land zu beackern, wofür sie im Gegenzug mindestens 180 Tage für den
Besitzer arbeiten mussten.
Vom Ausbruch des 2. Weltkriegs an kämpften viele
Kenianer an der Seite der Engländer, wobei sich ihnen ein völlig neuer Horizont
eröffnete. Der Weisse war kein unsterblicher Gott, Weisse bekämpften sich
erbittert und zudem gab es Begegnungen mit Menschen aus anderen britischen
Kolonien, wie zum Beispiel Indien. Alles Geschehnisse, die zu einem neuen nationalen
Bewusstsein der Kenianer führte.
Nach dem Krieg boten sich für die schwarzen Soldaten
miserable Bedingungen, derweil ihre weissen Kampfgenossen belohnt wurden,
bekamen sie nichts und mussten zusehen, wie sie sich durchschlagen konnten.
Unter diesen Bedingungen bildeten sich grob gesagt drei
verschiedene Lager: 1. Die konservativen Kikuyu-Landbesitzer und -Unternehmer,
die sich im Laufe der Kolonialzeit durch ihre Loyalität zur Regierung zu einer
wohlhabenden Gruppe entwickelt hatten. 2. Eine gebildete politische Elite, geprägt
durchs Christentum und die von Missionaren vermittelten Werte. 3. Eine junge,
radikale Strömung, der sowohl die konservativen als auch die fortschrittlichen
Eliten in ihrem Bemühen um friedliche Reformen nicht weit genug gingen.
Während Kenyatta, der Kikuyu, und seine Gefährten
Politik als Angelegenheit gestandener, wohlhabender, älterer Männer mit
Lebenserfahrung betrachteten, sammelte sich die junge Generation, die unter den
Vertreibungen, der Korruption der afrikanischen Chiefs und der Landknappheit
besonders litt und die ungeduldig auf Veränderungen, notfalls auch mit Gewalt,
drängte.
Beide Parteien suchten Anhänger mit heiligen Schwüren
an sich zu binden, die die Macht hatten, Lügner, Verräter und Zauberer zu
entlarven. Bei diesen Schwurzeremonien verpflichteten sich die Teilnehmenden,
gegen die Kolonialmacht, alle ihre Vertreter und die Verräter aus den eigenen
Reihen gnadenlos vorzugehen, sowie zu absoluter Geheimhaltung aller Aktivitäten.
Was in der Folge zu einer Art Bürgerkrieg führte, wo nicht nur Schwarz gegen
Weiss kämpfte, sondern auch die afrikanischen Gemeinschaften tief gespaltet
wurden. Mit Guerilla-Methoden kämpfte man gegen die Angehörigen der
britischen Kolonialverwaltung, aber auch gegen Afrikaner, die die koloniale
Herrschaft unterstützten oder die den bewaffneten Kampf ablehnten.
Jomo Kenyatta |
Ende der 1950er Jahre
verloren die Mau-Mau-Kämpfer zwar den Krieg gegen die mit ungleich viel
grösseren Ressourcen ausgestattete britische Armee, dennoch waren sie der
Hauptgrund, dass Kenya 1963 in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Und Jomo
Kenyatta erster kenianischer Präsent werden konnte.
Tutaonana
Eure African queen
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