Titus wird bald zum dritten Mal Papi
Und scheint fast so
freudig aufgeregt, wie beim ersten Mal - okay, damals habe ich ihn noch nicht
gekannt, aber viel mehr kann man sich meiner Meinung nach nicht freuen. Sie
haben das Ganze gut geplant, wollten einen Vierjahresabstand, Favor ist jetzt
neun und Shalom vier, mit anderen Worten sie sind beide gross genug, bald mehr
Verantwortung zu übernehmen. Titus wird einen Monat Vaterschaftsurlaub kriegen
(der Richtige hatte grad mal 5 Tage) und seine Frau Virgina bekommt von ihrem
Arbeitgeber drei Monate. Angestrebt wird, dass sie, wie schon bei den ersten
zwei Kindern, in einem Privatspital gebären wird, da in den anderen - laut
Titus - fürchterliche Zustände herrschten und die armen Frauen offenbar zum
Teil auf dem Korridor ihre Kinder zur Welt brächten, weil die Gebärsäle so
überfüllt seien.
Die Geburt selber
findet in Kenia ohne väterlichen Beistand statt. Wenn Titus sich vorstellt, er
müsste dabei sein, wird ihm fast schwindelig. Er käme sich völlig überfordert
und nutzlos vor. Und kriegt grosse Augen, als ich erzähle, dass das bei uns
gang und gäbe sei und der Richtige gar die Nabelschnur durchtrennt habe. Nein,
das will er sich gar nicht vorstellen und bereit dazu wäre er schon gar nicht.
Als er seine Älteste
zum ersten Mal in Händen hatte, fragte er sich, ob hier tatsächlich alles
richtig sei, das Baby kam ihm viel zu klein vor, der Bauch war doch so riesig
gewesen und alles, was er hergab war nun dieses winzige Wesen, das schier in
einer Hand Platz fand? War das normal oder seine Tochter absonderlich klein?
Man beruhigte ihn und bestätigte, dass Favor gesund und alles in schönster
Ordnung war.
Mittlerweile ist sie
ein selbstbewusstes Persönchen, das Zuhause fleissig mit der Puppe übt, derweil
Shalom noch nicht so richtig weiss, was er vom zukünftigen Familienzuwachs
halten soll.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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