Warum nie Tsavo?
Es gibt einen Grund,
warum wir so selten in die Tsavo NPs fahren. Und der heisst: Mombasa Road. Um
genau zu sein, die Strasse an und für sich ist ja in Ordnung, aber der Verkehr!
Oh my goodness. Ich habe die
schweisstreibenden Nahtoderlebnisse nicht gezählt, es sind zu viele. Aber wenn mir während dem
grössten Teil der 6 Stunden auf der Gegenfahrbahn ebenso wie auf der
Überholspur (das wäre dann die eigene Seite) 20 – 30 – 40- Tönner entgegen
donnern, dann ist das einfach nicht lustig! Sondern ein Spiel mit dem Leben, das mich wieder frühzeitig um Jahre altern lässt.
Es
ist mehr Regel als Ausnahme, dass man an umgekippten Lastwagen vorbeifährt oder
fluchend auf die Bremse tritt oder stundenlang im Stau stecken bleibt.
Hat man
diese risikoüberspitzte Klippe aber einmal überlebt, so wird man belohnt. Ehrlich. Mit dem
grössten Nationalpark Kenias (einem Gebiet grösser als die halbe Schweiz). Mit unendlich wirkenden Sandpisten in den Weiten
des Tsavo East und malerisch roten und schwarzen Vulkankegeln im Tsavo West.
Mit den berühmten roten Elefanten, mit nebligen Morgen, warmem Wind, heissen
Nachmittagen und weichen Abenden. Büffel ziehen in beeindruckenden Herden durch
das hüfthohe Gras. Der Himmel ist voller Vögel, man behauptet, allein in Tsavo-Ost
gäbe es über 500 gezählte Arten! (Zum Vergleich: In ganz Europa finden sich
ungefähr gleich viel.)
Adler ziehen
ihre Kreise, Roller drehen sich durch die Luft, Schwalben erinnern an
Kampfjets, Weber verführen einen Heidenlärm, Störche staken im Schilf, der
Sekretär macht sich wichtig und der Bustards – das schwerste Federvieh, das
noch fliegen kann - tarnt sich in gelben
Gräsern. Ein Strauss versucht sein Glück bei seiner Herzdame, allerdings
lässt sie ihn trotz beeindruckendem Tanz abblitzen.
Wir fahren ausserdem
an eine Löwenfamilie mit 14 Tieren!
Ein Löwenhaufen oder ein Haufen Löwen? |
Sehen gleich darauf eine edle Gepardendame
und dazwischen natürlich immer wieder Zebras, Grant Gazelles, Impalas und
Giraffen.
Schmetterlinge
verzieren die Büsche und als abends der Vollmond über all dieser Schönheit
aufgeht, wird auch mein Herz wieder weit, weit, weit und bin ich von einer
tiefen Dankbarkeit erfüllt, die ich am liebsten für immer festhalten würde.
Und die mich davon überzeugt, bald wieder zu kommen (was allerdings nur bis zur
Heimfahrt auf der Mombasa Road anhält...).
Tutaonana
Eure African queen
Irène
Leider hilft mir das nicht... |
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