Safari ants - der Kampf geht weiter

Der Blick am Morgen über die Kaffeeplantagen

Ein grandioser Samstagmorgen, die Sonne blinzelt durch die Fenster – wir erleben einen ganz aussergewöhnlich sonnigen Winter, wie uns rundherum versichert wird, eigentlich müsste der Himmel bedeckt sein und die Temperaturen tagsüber kaum 20 Grad erreichen, stattdessen fühlt es sich an, wie ein guter Sommer in der Schweiz – ich stehe in der Küche, wasche die Weingläser vom gestrigen Besuch ab und freue mich an Vogelgezwitscher und Affenturnen. Bis ich den Schrei höre und Miss Cheetahs Verzweiflungsweinen: „Paka, Paka, nein!“ und als auch noch Miss Lion mit dem Ruf: „Ameisen!“ einstimmt, bleibt mir nichts anderes übrig, als die angenehmen Bilder und Gedanken zu verlassen, und mich stattdessen wieder in den Krieg zu stürzen. Simon hat uns Paraffin besorgt, ich habe vorsorglich ein paar übergrosse Giftsprays gekauft und damit bewaffnet starten wir die Gegenattacke. Es tut mir Leid um die fleissigen Tierchen, ehrlich, aber im Haus können wir sie einfach nicht dulden. Der Biss der safari ant, auch driver ant oder im Deutschen Treiberameise/Heeresameise genannt, ist nämlich sehr schmerzhaft und ihre Entfernung schwierig, da ihre Kieferzangen extrem stark sind. Nun habe ich aus dem Internet erfahren (Wikipedia sei Dank...), dass sich safari ants auf den Weg machen, wenn die Nahrung saisonal knapp wird. Sie bilden dann marschierende Kolonnen von bis zu 50'000'000 Tieren. In Worten fünfzig Millionen.
Wenn ich diese Zahl lese, wird mir beinahe schlecht. Zum Glück steht gleich dahinter, dass sie für gewöhnlich gut gemieden werden können, da sie nur zirka 20 Meter in der Stunde vorwärts kommen. Gefährlich wird es für diejenigen, die immobil sind, oder wenn sich eine Marschkolonne durchs Haus bewegt. Leider Gottes sind sie bei uns schon wieder gefährlich nah. Nachdem die Krabbler beim letzten Mal in den Innenhof fielen, umrunden sie diesmal die Veranda. Eigentlich sind die Dorylus ja sehr erwünscht, sie fressen nämlich alle anderen Schädlinge, bis hin zu Ratten und Schlangen. Was uns wirklich willkommen ist.
Dennoch müssen wir jetzt unsere Burg verteidigen, die Söldner zuerst von der Katze pflücken und dann geht’s weiter mit dem Giftgas.
Tutaoana
Eure African queen
Irène
PS. Die Flöhe halten wir uns nach wie vor mit Antibrumm vom Leib.


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