Die erweiterte Familie
Wir schätzen uns
ausserordentlich glücklich mit unseren Hilfen rund ums und im Haus. Simon, Eva
und Emma sind zuverlässig und entgegenkommend, arbeiten fleissig und sind zudem
freundliche, aufgeschlossene und zugewandte Persönlichkeiten mit denen man es
auch lustig haben kann. Es ist uns daher ein Anliegen, unsere Wertschätzung - abgesehen
vom Lohn und täglichen Danksagungen - auszudrücken.
Wir möchten sie bei uns Zuhause bewirten und für einmal bedienen.
Die Einladungen sind
rasch ausgesprochen und werden freudig entgegen genommen. Der vorgeschlagene
Sonntag ist da und abgemacht war, dass das Essen um 12.30 Uhr starten sollte.
Hm, immerhin Emma ist pünktlich und natürlich ist Simon bereits auf seinem
Posten. Die anderen Gäste lassen auf sich warten. Mit 1 ½ Stunden Verspätung
(allerdings entschuldigt) sitzen dann abgesehen von zweien, die über die
Weihnachtstage zu weit weg sind, alle um den Tisch. Wir sind 10 Personen und
die Stimmung ist gut. Beim Fleisch wird kräftig zugelangt, Alkohol trinkt
niemand und die Kartoffeln werden ebenfalls verschmäht. Wir plaudern über
vergangene gemeinsame Zeiten und auch andere. Junis erzählt uns über ihre 16
Monate in Saudi-Arabien, wo ihr täglich nur 3 Stunden Schlaf vergönnt waren. Simon
aus seiner Kindheit, wo sie mit Pfeil und Bogen das Vieh vor Dieben
beschützten. Emma, wie bei ihnen die Schultauglichkeit geprüft wurde – indem
sie ihren rechten Arm über den Kopf halten musste, konnte sie damit ihr linkes
Ohr erreichen, war das der Beweis für ihre Reife. Eva erklärt uns die Regeln
fürs Matatufahren in Nairobi, es gibt wie bei uns in Zürich verschiedene Preise
für Kurz- und Langstrecken, die allerdings schamlos erhöht werden bei
schlechtem Wetter oder während der Weihnachtszeit, die Busse sind mit Nummern
angeschrieben, 108 zum Beispiel fährt nach Ruaka, in ein Matatu würden
gesetzlich vorgeschrieben eigentlich 14 Leute passen, aber es werden bis 18
reingepfercht. Ja, wir erfahren allerlei und das Amüsement gipfelt schliesslich
darin, dass Emma und Simon mit den Missen und Lona um die Wette auf dem Trampolin
springen. Im Verlaufe des Nachmittags ziehen dunkle Wolken auf, zum Glück nur
am Himmel, und bei den ersten Tropfen zügeln wir alle ins Haus. Wo die fidele
Runde Kuchen schmaust und Kaffee trinkt, und erst kurz vor dem Eindunkeln nach
dankbaren Reden aufbricht.
Zugegeben, die fast 6 Stunden vergehen nicht ganz ohne
zwischenzeitliche Längen, die auf lustige Höhepunkte folgen, über die Bühne,
aber es ist ein schöner Nachmittag, für alle, wie ich glaube, in welchem unsere
gegenseitige Wertschätzung spürbar ist und mich positiv ins kommende Jahr
blicken lässt.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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