Wenn der Park vor die Kühe geht

Kühe, ... 
Ich finde Kenia wunderschön und habe mehr als einen Lieblingsplatz. Zweifellos gehört das Samburu National Reserve dazu. Auf unser verlängertes Wochenende freute ich mich einmal mehr ausserordentlich. Aber diesmal war der Besuch, hm, was soll ich sagen? Enttäuschend? Ernüchternd? Traurig?
Es beginnt mit dem ersten Gamedrive, wo wir an einen toten Elefanten ohne Gesicht und Stosszähne geraten. (Wilderer?) Und endet damit, dass wir auf den folgenden Fahrten ausser Rindern nicht viel Vierbeiner zu Gesicht bekommen. Die Wildtiere haben sich weit zurückgezogen, während riesige Kuhherden bimmelnd das Reservat übernommen haben. Stets begleitet von schwer Bewaffneten pastoralists.
Kühe, ...

Den getöteten Elefanten melden wir mit Koordinaten dem Ranger. Okay, thank you. Gibt’s ein Problem mit Wilderern? „Poaching? No no, no poaching in the reserve“. – „Well, hopefully.“
Die Kühe erwähnen wir in der Lodge, am Gate, bei den Rangern. Wir finden’s nicht in Ordnung. Ja, ein gewisses Verständnis kann ich aufbringen, wenn man seine Tiere bei Trockenheit in Gebiete mit Futter führt (allerdings müsste es halt meiner Meinung nach auch dem einfältigsten Hirten einleuchten, dass er womöglich zu viele Tiere hat, wenn er sie nicht ernähren kann). Jetzt aber hat es geregnet, und zwar auch ausserhalb des Reservats, die Wasserspeicher sind voll, die Gegend ist grün. Und so wie ich das sehe, gibt es zurzeit wahrhaft keinen Grund, domestizierte Tiere in für Wildtiere vorgesehene Gegenden zu scheuchen.
nichts als Kühe im Reservat.
Nun, alles was wir ernten, ist ein Schulterzucken und yes, we know und wir rapportieren. Nur, dass es offenbar kein Schwein interessiert. Wohl wahr. Werden die Waffen der Hirten doch oft genug von den Politikern selbst geliefert, wenn die Kühe nicht ohnehin ihnen gehören. This is very sad. Einer der frustrierten Guides nennt die Dinge deutlich beim Namen: Man gibt ihnen (den Samburus) einen vollen Teller, sie essen alles und am nächsten Tag scheissen sie drauf.
Ich lasse das jetzt mal unkommentiert, aber mir zeigt sich einmal mehr, wie zerbrechlich hier alles ist und, dass in Kenia nichts unantastbar ist. In diesem Land gehen die Kosten auf Rechnung der Schwächsten. In diesem Fall der Natur und Wildtiere.

Tutaonana
Eure African queen
Irène


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