Die neue Ära II oder im Land der mobile phones
Sie war die Zweitletzte
in der Klasse und länger konnten, beziehungsweise wollten wir daher nicht
verhindern, dass das Gesicht unsere Ältesten nun auch hinter einem schimmernden
Rechteck verschwindet. (Wir haben mal versprochen, dass sie nicht die Letzte sein
würde, was urplötzlich doch fast der Fall geworden wäre...) Zudem sind wir hier
in einem Land, wo das mobile phone
quasi der verlängerte Arm jedes Menschen ist. Ein Telefon hat hier allerhöchste
Priorität und ohne liefe gar nichts mehr geschmeidig. Wie an anderer Stelle
bereits erwähnt, werden in Kenia nebst der Kommunikation praktisch alle
Geldtransaktionen übers Telefon erledigt, was ein riesiger Segen ist.
Aber zurück zu
unserer Tochter. Vorbei sind die Zeiten, als die Eltern die einzigen mit einem
Smartphone waren. Seit dem Wochenende gehört also auch Miss Cheetah zur
Handy-Besitzerinnen-Gesellschaft.
Und wie glücklich sie
ist! Wie aufregend es ist, plötzlich am Klassenchat dabei zu sein! Praktisch
ständig mit der besten Freundin kommunizieren zu können! Zu einer Gruppe zu
gehören und mal hier antworten, mal da zurückgeben! Ihre Augen glänzen, die
Daumen tanzen und das Kind ist ganz verwandelt. Ich seufze innerlich, gönne ihr
aber von Herzen ihre Freude. Wir haben das Gerät mit einigen Sicherungen
(Schwellen?) zu ihrem Schutz versehen, ein paar Regeln ausgehandelt und somit
hält das Ding nun definitiv Einzug in ihr Leben und ihren Alltag. (Und wird
hoffentlich nicht zu viel übernehmen
und zu dominant werden.)
Damit ist noch eine
Ära vorbei. Das Kind ist kein Kind mehr. Sie ist eine Teenagerin. Was sich
übrigens in vielfältiger Weise auch auf anderen Wegen zeigt. Nicht unbedingt
nur zur reinen Freude. Aber eben, die Zeit lässt sich nicht aufhalten und
Töchter werden grösser (bald als die Mutter) und älter (immerhin da wird sie
mich niemals einholen).
Was ja alles gut und
schön und richtig ist. Aber ein bisschen Wehmut kommt halt trotzdem zuweilen
auf...
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Tutaonana
Eure African queen
Irène
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