Nakumatts Tod oder Afrika ist immer für eine Überraschung gut II



Man hat es geahnt. Das Sterben des Nakumatts. Vor drei Jahren (bei unserer Ankunft in Nairobi) war Nakumatt ein prosperierendes Unternehmen, das uns den Start enorm erleichterte, fanden wir in den Einkaufsläden doch fast alles, was Herz und Magen an Konsumgütern begehrten. Seit ein paar Monaten sieht das bedenklich anders aus. Das Angebot ist auf ein jämmerliches Minimum geschrumpft, die Läden sind gespenstisch leer und ganze Einkaufzentren haben durch den Verlust dieses Magneten ihre Lebhaftigkeit eingebüsst. Daraufhin habe auch ich mir den deprimierenden Anblick der monoton gefüllten Warengestelle und leeren Frischproduktecken erspart. Es schien eine Frage der Zeit, bis die ganze Ladenkette eingehen würde und schon taten uns die vielen Angestellten leid, die tatenlos herumstanden und offensichtlich auf bessere Zeiten warteten. Und die sollen nun tatsächlich bald anbrechen. Immerhin habe ich gelesen, dass Tuskys, die andere grosse Food-Kette in Kenia, seinen Konkurrenten übernehmen will. Angeblich decken Tuskys und Nakumatt mit ihren 115 Ladenlokalen über 70% des Verkaufsmarktes im Land ab.
Warum aber konnte es überhaupt so weit kommen? Wie eingangs bereits erwähnt, schienen die Läden Goldgruben zu sein und all unsere Freunde und Bekannten kauften im Nakumatt ein. (Beileibe nicht nur Wazungu!) Nun, die Gründe über dieses rätselhafte Serbeln werden öffentlich wohl nie ganz bekannt werden. Und so brodelt die Gerüchteküche fröhlich drauflos:  Von Drogenhandel und Geldwäsche ist die Rede, andere behaupten, es liege am Missmanagement und wieder andere halten es ganz einfach für eines der mysteriösen afrikanischen Spiele, die wir als Ausländer ohnehin nie durchschauen werden. Well then oder wie auch immer, die Hauptsache dünkt mich, dass die geschätzten 6000 Arbeitsstellen gesichert bleiben und die Menschen weiterhin ihr Geld verdienen und ihr Leben finanzieren können. Dass unsere Einkaufstouren damit eventuell auch wieder etwas weniger aufwändig sind, ist natürlich ein weiteres Plus, aber mit Carrefour (Two Rivers) und Chandarana (Rosslyn Riviera) waren wir sehr gut bedient.
Und am liebsten kaufen wir ja ohnehin so ein:

Tutaonana
Eure African queen

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