Zurück auf Start - Neuwahlen in Kenya




Das Kapitel ist also noch nicht abgeschlossen. Innert 60 Tagen müssen in Kenya Neuwahlen stattfinden, hat das Oberste Gericht heute entschieden. Die Wahl sei von Regelverstössen begleitet gewesen und habe nicht der Verfassung entsprochen, womit sie ‚null und nichtig’ sei.
Ich habe mich immer mal wieder mit unseren Angestellten zum Thema Präsidentschaftswahlen unterhalten, und die Hauptsorge galt stets dem Frieden. Niemand wollte, dass sich die tödlichen Unruhen von 2007 wiederholten. Und im Grossen und Ganzen hat man’s am 8. August auch so hinbekommen. Die Menschen standen schon in der Dunkelheit und aller Herrgottsfrühe friedlich Kilometer weit Schlange, bis sie ihre Stimme abgeben konnten. Die internationalen Wahlbeobachter, mit unter anderen dem Amerikaner John Kerry, sprachen von fairen und transparenten Wahlen. Die Menschen um mich herum schienen zufrieden und erleichtert zu sein, sogar, wenn nicht der Mann Präsident wurde, den sie gewählt hatten. Ja, man spricht zwar von zirka 28 Toten, die es anschliessend im Land gegeben haben soll. Aber ehrlich, 28 dünkt mich jetzt keine Zahl, die mich erschreckt, wenn ich bedenke, woran hier täglich viele Menschen sterben. Ich hätte die Wahlen also als erfolgreich bezeichnet, was in einem afrikanischen Land nie eine Selbstverständlichkeit ist. Nun sprach der 72jährige Herausforderer Raila Odinga unmittelbar nach Bekanntgabe der Resultate von Betrug. Er ging mit seinen Beweisen vor Gericht, und dieses Gericht hat nun eben entschieden (s.o.). Vielleicht könnte sich Kenya das alles sparen, denn ernsthaft glaubt wohl niemand an einen Sieg Odingas, aber die message, die dadurch vermittelt wird, ist den ganzen Aufwand womöglich wert. 
„Das ist ein historischer Tag für Kenya und Afrika“, sagte Oppositionsführer Odinga. „Erstmals in Afrikas Geschichte wurde eine Präsidentenwahl annulliert – das ist ein wegweisendes Urteil.“
Und ich gebe Chief Justice Maraga Recht, der in seiner Eröffnungsrede sagte: „The greatness of a nation lies in its fidelity to the constitution and the strict adherence to the rule of law.“ 
Ein Zeichen, um eindeutig zu machen, dass man Unregelmässigkeiten und/oder Gesetzesverstösse nicht duldet.

Und wir hoffen wieder einmal auf das Beste.

Was er wohl dazu sagen würde?

Tutaonana
Eure African queen
Irène

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