Ach ja, das Leben in Kenia...


 ... hat für jeden ein anderes Gesicht. Vor zwei Wochen war Titus dermassen heiser, dass er keinen lauten Ton herausbrachte. Kaum war die Stimme wieder da, schwollen die Augen an und er sah völlig entstellt aus. Bindehautentzündung? Gestern bekam er von seiner Schwester einen Anruf mit der Bitte um Geld, da sich ihr Sohn das Leben hatte nehmen wollen und sie jetzt Medikamente für ihn brauche. Oh dearie me. Life can be tough. Und wie geht’s denn seinen eigenen Kindern? Hm, na ja, die sind halt, da die Schulferien begonnen haben, den ganzen Tag allein zuhause und der Kleine (4jährig) beklage sich, weil die Schwester (8jährig) nicht recht merke, wann die Zeit zum Essen wäre und er so immer Hunger habe. Oje. Beim Gedanken, dass die kleinen Kinder völlig sich selbst überlassen sind, fühle ich mich schlecht. Würde es vielleicht helfen, wenn Titus am Mittag heimradelte, dann könnte er...? Die Idee wäre gut, aber leider ist auch das Fahrrad grad kaputt und zu Fuss ist es zu weit. I'm broke, so I can't fix the bicycle at the moment  Aber wenn es möglich wäre, dass er abends ein wenig früher aufhören dürfte? Das würde schon viel helfen. Okay, klar, kein Problem. Es scheint mir zwar ein Tropfen auf den heissen Stein, aber eben, so ist das hier halt.

Besser geht’s dafür Eva. Sie hat einen Verlobten, lernt grad Autofahren und ihre Tochter hat sie ebenfalls zu sich geholt. Ab dem neuen Jahr wird Arianna (vormals Lorna, das Mädchen wurde umgetauft, aber dazu vielleicht ein andermal mehr) nicht mehr bei den Grosseltern leben, sondern in Nairobi zur Schule gehen.
Und wir? Ja, uns geht’s im Vergleich natürlich wie immer bombig. Was könnte ich auch anderes sagen, angesichts der 'echten' Probleme rundherum.
Jedenfalls ist heute Abend eine weitere Wohltätigkeitsveranstaltung auf dem Plan: Let’s dance for charity und ich bin einfach nur dankbar dafür, in meiner Haut zu stecken.

Tutaonana
Eure African queen
Irène

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