Robin Hood in Nairobi - eine indisch-afrikanische Produktion

„Mami, bei so etwas will ich auch einmal mitmachen!“ Ja, wir sind alle begeistert von der Darbietung der Sänger und Schauspieler, was eventuell daran liegen mag, dass wir seit Jahren kein Musical mehr besucht haben, die Missen sogar noch nie. Wahrscheinlicher dünkt mich allerdings, dass die Produktion wirklich gelungen ist.

Das Oshwal Auditorium ist ein kleines Theater mit rund 600 Plätzen, roten Samtvorhängen und dunkler Holzverkleidung, welches von der Oshwal Community geführt wird. Eine indische Gemeinschaft, ursprünglich aus der Marwar Gegend im heutigen Rajasthan. Das aber nur am Rande, denn wir sind natürlich wegen der Aufführung gekommen.
Nach einer kurzen Begrüssung, wir sitzen auf bequemen Polsterklappsesseln auf dem Balkon, werden wir gebeten, uns für die kenianische Nationalhymne zu erheben. Ein Brauch, der hier offenbar sogar im Kino zelebriert wird.

Anschliessend kommt sinnigerweise - was würde bei Robin Hood, dem König der Besitzlosen, besser passen - der Gründer der Homeless of Nairobi, erzählt kurz über seine Arbeit und bittet uns, sie zu unterstützen (und so weit ich sehe, wird auch zahlreich Geld in die später herumgereichten Kartonboxen gesteckt). Es folgt der Werbefilm einer Bank, die das Theater mitfinanziert und dann kann es endlich losgehen.


Der Sheriff von Nottingham ist ein fetter Kenianer, der herrlich laut lachen und fies dreinschauen kann. Derweil Robin Hood ein wendiger, schlanker und kleiner Inder ist, der mit viel Grazie und Überzeugung die Mannen seines Widersachers eins aufs andere Mal besiegt. Zwischendurch findet er natürlich die Zeit, sich in die zauberhafte Lady Marian zu verlieben – was eine bollywood angehauchte Tanzeinlage verdeutlicht - und seine Bogenkünste unter Beweis zu stellen. 


Das Publikum, vorwiegend Kinder, ebenfalls indischer Abstammung, macht lautstark mit und wir alle amüsieren uns königlich, was Miss Cheetah schlussendlich zu obiger Wunschvorstellung verleitet...


Tutaonana
Eure African queen
Irène

http://www.magunga.com/clifford-chianga-oluoch/


  



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