Besucher im Garten
Huch, da sitzt einer
und beobachtet uns! Wie lange hockt er schon da und schaut den Missen und mir
beim Essen zu? Keine Ahnung. Achtung, er öffnet seinen Mund, eine Drohgebärde?
Ach nein, er gähnt ja nur. Im ersten Moment wollen die Missen ins Haus, der
Affe, keine fünf Meter entfernt, ist ihnen irgendwie unheimlich. Als wir aber
eine Weile nicht hinschauen, ist der Primat genauso lautlos verschwunden, wie
er erschienen ist. Etwas später turnt er dann wieder durch die Baumkronen und lässt
dabei einiges an Blättern und Blumen auf mich und den Liegestuhl
herunterrieseln, dabei hoffe ich nur, dass er nicht direkt auf mich fällt. Was
Gott sei dank nicht eintritt, stattdessen hält er schliesslich sein Nachmittagsnickerchen
auf dem Ast gleich hinter mir. Der blue monkey ist nicht der Einzige, dem unser
Garten gefällt. Erst kürzlich hatten wir Besuch von anderen Enthusiasten. Scharenweise
durchkämmten und umschwärmten sie Büsche, Bäume und Hecken, den Blick stets gen
Himmel gerichtet. Bewaffnet mit Feldstecher, Fotoapparat und Bestimmungsbuch. Die
Invasion der Ornithologen hatten wir Gina, der schottischen Nachbarin zu
verdanken, eine begeisterte und erfolgreiche Vogelkundlerin. Ab und zu
durchdrang ein Freudenschrei das Gemurmel, offensichtlich wurde ein ganz
seltenes Exemplar gesichtet. Selbst mein ungeschultes Auge kann erkennen,
welche Vielfalt uns hier präsentiert wird.
Die Luft ist ständig gefüllt mit
Singen, Zwitschern, Tschilpen, Jubilieren, Gurren, Trällern, Kreischen und
Rufen. Eine Wonne für Herz und Ohr. Leider kann ich nicht viel mehr als Ibisse,
Milane, Olive Trushs, den einen und anderen Sunbird und natürlich die Spatzen
bestimmen, mit Sicherheit hüpfen auch winzige Flycatcher herum. Aber wie auch
immer sie heissen mögen, die Gesellschaft des Federviehs beglückt mich, ob ich
ihre Namen nun kenne oder nicht. Zudem bin ich guten Mutes, dass mir Gina den
einen und anderen noch beibringen wird.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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