Sommersonntag in Nairobi
Der Morgen beginnt
mit einem krähenden Hahn, Hundegebell und Ibisrufen. Um 6.30 Uhr kriege ich
eine SMS von Simon, er käme ein bisschen später, ein Unfall auf dem Weg: „A small car was overtaking on the bridge
and hit by a lorry. But no one died.“
Hm, immerhin. Schlafen kann ich trotzdem nicht mehr, womit ich ebenso
gut aufstehen kann. Leichte Dunstschwaden stehen über dem spiegelglatten
Weiher, aus dem Pumphäuschen steigt bereits Rauch. Obwohl gestern Abend ein
paar Regentropfen fielen, ist der Garten trocken. Vögel trällern, Gräser wiegen
sich im Wind und der Geruch nach Sonntagsfrieden liegt in der Luft. Herrlich.
„Mami, Mami, schau,
da sitzt wieder der Hornbill!“ (Sie weiss natürlich von meiner Begeisterung für
fast alles Getier.) Und auf dem Jacarandbaum sitzt tatsächlich einer der
grossen Hornbills, der silvery-cheeked,
und knackt die Bohnen. Sonntag also, und wir verbringen das ganze Wochenende in
wechselnder Dreierkonstellation. Der Richtige ist in Somalia, am Freitag war
Miss Cheetahs Freundin zum Übernachten bei uns, während Miss Lion bei ihrer
besten Freundin schlief und getroffen haben wir uns am Samstagvormittag in der
Schule, wo der Tag der Offenen Tür mit vielen Aktivitäten, Vorführungen,
Gesprächen, Essen und Trinken über die Bühne trabte. Am Nachmittag fand ich irgendwann
endlich beide Töchter, packte sie ein und bekam folgende Worte zu hören: „Mami,
ich bin so froh, dass wir morgen frei haben.“ Ja. Es war wieder viel los,
Betrieb und Aufregung und ich kann Miss Lions Feststellung gut nachempfinden.
Bis
zum Abend folgen dann 'nur' noch ein paar tierische Besuche, urplötzlich
fällt eine dieser 12 Zentimeter Heuschrecken vom Himmel, Affen schlafen auf dem
Dach und zwei Falken wählen eine der Bleistiftzedern als Aussichtsguck. Zudem füllt
ein Skype-Termin mit den Grosseltern den Tag und es entsteht eine
wunderherrliche Lodge für die Rättchen im Garten, die nach einer ausgiebigen
Safari ebenso erschöpft ins Bett fallen wie wir auch.
Obwohl das ja eigentlich
ein total friedlicher Sommersonntag war...
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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