Im Zug vorbei an Elefanten, Dörfern und Lastwagen


Radammradammradamm.
Wieder sind wir pünktlich auf die Minute losgefahren. Wieder gab es Probleme mit der Sitzverteilung. Zwar sind die Plätze mit Nummern versehen und die Tickets ebenso, aber gemeinsam Reisende haben nicht zwingend die nachfolgenden Zahlen. Wie immer gab es ein grosses Palaver bis die Situation furchtbar verfahren schien, dann aber urplötzlich ruckzuck die Lösung auf der Hand lag. (Mehr oder weniger befriedigend für alle....) 
Wieder zieht die Landschaft vorbei wie in einem Dokumentarfilm. Palmenhaine. Ein Hirtenjunge rennt auf einem Trampelpfad. Frauen waschen Wäsche am Fluss. Grüne Hügel rollen bis zum Horizont. Mangobäume. Maisfelder. Ein Gewirr von Wegen, als wär’s ein Netz von Blutgefässen. Kleine Dörfer mit farbigen Wellblechdächern. Aufsteigender Rauch. Irgendwo steht vergessen ein rostiger Traktor. Uralte Baobabs wachsen aus Wiesen, es sieht aus, als wären sie frisch verschneit, über und über mit weissen Blumen gesprenkelt. 
Bauschige Wattewolken. Schmale Bächlein.  




Leider sitzen wir auf der falschen Seite und wechseln im Tsavo rasch in den Speisewagen. Hier trinken wir unser Tusker, während draussen Elefanten wandern! Zebras, Gazellen! Grandios. Wie ist das schön!

Langsam wird es jetzt Abend und wir rattern hinein in diese magische Stimmung an der Schwelle zwischen Tag und Nacht. Der Himmel wird lila, der Horizont orange, die Bäume zeichnen sich schwarz dagegen ab. Die Dunkelheit schleicht sich an und obwohl wir schnell unterwegs sind, holt sie uns spielend ein. Bald schon leuchten die Scheinwerfer der Lastwagen auf der Mombasa Road wie besonders helle Sterne durch die Finsternis.



Es ist ruhig im Zug. Stimmen murmeln nur noch leise. Viele schlafen. Das Innere spiegelt sich in den Fenstern. 
Draussen ist es Nacht.
Und uns fährt der Zug nach Hause. Nach Nairobi. 
Radammradammradamm.

Lala salama
Eure African queen
Irène




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