Mombasa, unbedingt einen Besuch wert!


Natürlich ist es immer eine Frage der Erwartungen. Und in Bezug auf Mombasa waren meine verschwindend gering. Umso positiver überrascht bin ich nun von dieser Hafenstadt am Indischen Ozean. Mombasa ist mit knapp einer Million Einwohner die zweitgrösste Stadt Kenias. Dass sie mir so hell und freundlich vorkommt, mag vorwiegend daran liegen, dass der Dauerregen in Nairobi mir bekannterweise etwas auf die Stimmung drückt, und hier scheint nicht nur die Sonne, die Gebäude sind auch niedriger und meist weiss getüncht. Und hey, was sicher nichts mit meiner Laune zutun hat, ist die lebhafte Atmosphäre der Altstadt. Durch die Gassen drängen sich Menschen, Autos, Fahrräder und Tuk Tuks. Es ist heiss, laut und chaotisch. Holzbalkone aus Indien, geschnitzte Türen aus Arabien, das Fort Jesus haben die Portugiesen gebaut und der Club (for members only)erinnert an die Engländer. Der Ort atmet Geschichte. 



Mädchen mit Henna-Händen und -Füssen rennen über die Strasse, in kleinen Werkstätten werden Messinglampen wie aus 1001 Nacht hergestellt oder Lederflipflops genäht. 


Struppige Katzen hoffen auf magere Fischabfälle. Im Markt finde ich das, was ich mir in Sansibar gewünscht hätte. Früchte, Gemüse, Gewürze wunderbar sinnlich und bunt im Offenangebot, nicht bereits in touristische Portionen gepackt. 



Schliesslich zwängen auch wir uns in zwei dreirädrige Taxis und lassen Gerüche, Farben, Geräusche und Eindrücke an uns vorbeisausen. Unsere Tour schliessen wir mit dem Wahrzeichen der Stadt, indem wir auf der Moi Avenue unter den überdimensionalen Stosszähnen durchtuckern. 



Klar liegt Abfall am Boden, zerfallen die Häuser und ziehen sich Stromkabel wie Spinnennetze über die Gässchen, aber auf dem Auge bin ich grad blind. 
Vielmehr freue ich mich am Strand, wo das Meer rauscht, es nach Salzwasser riecht, die Palmblätter flüstern, Krähen schreien, der Himmel blau, die Wolken weiss, die Sonne warm ist und es mir geht wie der Mutter, die ihr hässliches Kind dem hübschen der Nachbarin vorzieht: Ich liebe Mombasa auf den ersten Blick, wohingegen ich in Stone Town stets gegen eine leichte Enttäuschung ankämpfte. 


Tutaonana
Eure African queen
Irène




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