Born and raised in Kibera I



„Oi, was ist das denn?“ 
„Das sind Rinderbeine und sie werden in der Suppe mitgekocht, damit sie einen guten Geschmack kriegt.“
Ai. Okay. Miss Lions Augen sind ziemlich gross und über dieses Alles-wird-verwendet, staunen wir auch während der nächsten Stunden noch ein paar Mal. Wir sind unterwegs mit Moses: „Born und raised in Kibera, this is my home and here is, where my heart stays.“ Die Worte klingen überzeugend und stimmen zweifellos, wie sich unschwer auf unserem Walk durch das grösste Slum Ostafrikas erkennen lässt. Moses kennt an jeder Ecke jemanden und alle scheinen sie erfreut zu sein, ihn zu sehen. Das hilft natürlich auch uns, man begegnet uns überall freundlich und ich sehe kein einziges abweisendes Gesicht. Ich fühle mich bei solchen Ausflügen ja immer etwas zwiespältig, auf keinen Fall möchte ich voyeuristisch scheinen und dennoch finde ich wichtig zu sehen, wie ein Viertel der Menschen in Nairobi lebt. Auf engstem Raum zwängen sich hier nämlich zwischen 800'000 und 1 Million Menschen unter ärmlichsten Verhältnissen zusammen, die meisten sind jung und haben keine Arbeit. 



Moses lädt uns in sein ‚Haus’ ein. Es ist eine der Lehmhütten und er bezahlt dafür im Monat KES 2000 (umgerechnet CHF 20), für Strom kommen KES 300 hinzu. Überflüssig zu erwähnen, dass er kein Fenster hat. Wände und Decken sind von innen mit Plastikplanen verkleidet, die Decke wird so isoliert und an den Wänden schützen sie vor allzu neugierigen Nachbarn, die ganz leicht ein Loch durch das Material pulen können und so jede Intimsphäre zunichte machen. Lehm hat weitere Nachteile, sobald es regnet, weicht er sich auf, und fällt zuweilen gar in sich zusammen. 




Regen kann Kibera ohnehin zu einem gefährlichen Ort machen. Gerade letzte Woche ist bei den starken Niederschlägen eine Mutter mit zwei Kindern ums Leben gekommen. Der Fluss ist unkontrolliert angeschwollen und hat sie mitgerissen. 




Natürlich verbreiten sich so Krankheiten rasend schnell und Cholera oder Typhus kommen hier immer wieder vor. Verwundern kann das nicht, wenn wir sehen, auf was für Abfallbergen die Menschen leben. 



Dennoch legt Moses den Fokus nicht auf die Armut, sondern möchte uns erfreuliche Dinge in Kibera zeigen. 
Dazu mehr im nächsten Post.

Tutaonana
Eure African queen
Irène

Ps. Und Moses ist wirklich zu empfehlen! Unter:

Airbnb.de 

KULTURSPAZIERGANG

The Kibera Empowerment Walking Tour








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