A secret between you and me
Gut. Sie heisst
Jennifer, und heute war also die Geldübergabe. Da ich ihr die Noten nicht einfach
so vor allen neugierigen Augen auf der Strasse überreichen wollte, bat ich
Jennifer zu uns auf die Terrasse. Auf die Frage, wie es ihrem Sohn gehe, sagte
sie, er habe noch geschlafen am Morgen, als sie los musste. Vor unserem Haus
angekommen, setzten wir uns, und ich erklärte ihr, dass der Richtige und ich ihr eine einmalige Spende gäben, sie das aber bitte niemandem
mitteilen solle. Woraufhin sie mich zurückhaltend anlächelte und versprach, dies bliebe ‚a
secret between you and me’. ‚Exactly’, das war es, was wir wollten. Sie
unterschrieb mir unseren Zettel und hatte danach noch eine schüchterne Frage.
Sie habe mich ja schon mit den Missen vor dem Tor gesehen, ob ich denn keine
Haushalthilfe hätte? Doch, die hätten wir, und beinahe hätte ich angefügt, die
Beste, die’s womöglich überhaupt gibt. Ach, Jennifer schaute einen Moment
enttäuscht, denn ihre Schwester ist arbeitslos und sie als alleinerziehende
Mutter mit ihrem kranken Sohn unterstützt auch diese Schwester. Von einem
schlechten Lohn, den sie in Runda bei Indern verdient, zu denen sie jeden Tag
mehrere Kilometer weit zu Fuss geht. Sie lebt momentan ohne Strom und kann auch
keine andere Lichtquelle im Haus anzünden, da das ihrem Sohn schaden würde, der
etwas an der Lunge hat. Ganz klar ist mir noch immer nicht, was ihm fehlt.
Jedenfalls ist es kein Geburtsgebrechen, seine Krankheit ist erst vor kurzem
aufgetreten und für die erste Operation bekam Jennifer noch Geld von ihrem Clan. Jetzt wird es schwieriger.
Sie jammert nicht,
alles was sie sagt, sind einfache Feststellungen. Mit unserem Geld kann sie die
Operation noch nicht bezahlen, 'but it will do some good', wie sie mir mit tiefer
Dankbarkeit versichert. Well, ich hoffe und wünsche es ihr.
Tutaonana
African queen
Irène
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