Back on the immo market
Da wir leider Gottes
nur bis Ende Mai in unserem jetzigen Zuhause bleiben können, weil dann die
Besitzer heimkommen, bleibt uns notgedrungen nichts anderes übrig, als erneut
den Immobilienmarkt zu durchkämmen. Ist man auf Wohnungs- oder Haussuche,
begegnen einem zuweilen Gestalten, die wir vermutlich ansonsten kaum
kennenlernen würden. Und die uns, wenn nicht kriminell so doch mindestens etwas
halbseiden vorkommen. Da wäre zum Beispiel John McCaff. Er stellt sich am
Telefon als Schotte vor, ist indischer Abstammung und lebte lange Jahre in
Südafrika. Stolz erzählt er uns von seinen angeblich 30 Rennpferden, während er
lachend sein Gebiss im Sonnenschein funkeln lässt. Er arbeitet in der
Sicherheitsbranche und in jedem zweiten seiner Sätze kommt das Wort ‚trust’
vor. „Money isn’t important. You can buy yourself a car, and a bigger car and a
helicopter, but it wan’t make you happy. It’s all about trust and friendship.“
Hm, natürlich geben wir ihm recht. Vertrauen und Freundschaft sind auch Werte,
die uns am Herzen liegen. Nur muten sie etwas seltsam an aus dem Mund des Mannes, der uns schamlos die Häuser seiner Mieter, die gerade im Ausland
weilen, vorführt und bei anderen meint, wir müssten warten, bis sie weg seien,
bevor er uns reinlassen könne. Während wir uns zurückhaltend zieren, öffnet er
hemmungslos Schubladen und Schränke. Wie nebenbei lässt er lässig einfliessen,
dass er dick im Geschäft mit dem ehemaligen Präsidenten Moi war und auch bei
Uhuru – dem amtierenden Präsidenten - jederzeit
ins Büro treten könne. Dass solche Referenzen für uns kein Vertrauensbeweis
sind, sondern eher das Gegenteil, scheint ihm nicht einzufallen. Seine Worte an
den Richtigen: „You bring me in the embassy.“ Und dazu der vielsagend
verschwörerische Blick, geben mir den Rest. Eine Hand wäscht die andere? Nein
danke, mein Lieber. Nicht mit uns.
Tutaonana
African queen
Irène
P.S. Ja, bin wieder gesund, und alle anderen auch.
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