Kranke Kinder
Oje, das war eine
Nacht. Gestern war Simons freier Tag. Am Vormittag kriege ich eine Anfrage per
SMS, ob er einen Vorschuss bekommen könne, Sandra sei krank und sie müssten zum
Arzt. Klar, wir schicken Geld per M-Pesa (übers Telefon). Abends dann schreibt
er erneut und bittet um einen freien Tag, da sie mit dem Baby up country reisen wollen. Offensichtlich
geht’s ihr also nicht besser. Die Idee mit einem 7monatigen kranken Kind 12
Stunden im Matatu zu fahren und dann eine Kräuterkur zu machen, erscheint uns
mittelprächtig. Der Richtige ruft Simon an und erkundigt sich genauer nach dem
Problem. Sandra hat Fieber, erbricht und wird mittlerweile bewusstlos. Oha, das
klingt nicht gut, das Mädchen muss unbedingt ins Krankenhaus. Der Richtige schlägt
der jungen, verunsicherten und sorgenvollen Familie vor, sie ins Getrude’s
Children’s Hospital zu bringen. Dankbar nehmen sie an. Das Kinderkrankenhaus
ist trotz der späten Stunde gut besucht, aber Sandra kommt rasch an die Reihe
und mittels Bluttest wird herausgefunden, dass sie an einem bakteriellen Infekt
leidet. Seit längerem (was wir ja eigentlich wissen, die wiederkehrenden
Symptome haben darauf hingedeutet.) Bisher hat man die Quelle einfach nie
gefunden und daher auch nicht behandelt. Ihr Zustand ist kritisch und hätte man
weiter gewartet, wäre es laut der Ärzte aus dem Ruder gelaufen und kaum noch
unter Kontrolle zu bringen gewesen. Mutter und Kind werden im Spital behalten,
aber wenigstens sind sie jetzt in kompetenten Händen (hoffentlich) und der
Säugling kriegt Antibiotika. Der Richtige fährt Simon zu früher Morgenstunde
nach Hause, wo der Mann noch ganz durcheinander feststellt, dass der
Wohnungsschlüssel bei seiner Frau im Spital geblieben ist, weswegen er jetzt
vor verschlossener Tür steht (was wir allerdings erst am nächsten Tag
erfahren.) Nun, er will ohnehin nach der Arbeit zuerst zu seiner Familie.
Auch Eva schreibt
mir, dass Lorna krank sei und an Typhus leide, weswegen sie Geld brauche. Ach
je, neben all diesen ernsthaften Kinderkrankheiten kommt mir jetzt Miss
Cheetahs hartnäckiger Husten direkt harmlos vor.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
Ps. Ja, wir sind
offensichtlich wieder in Nairobi und der Notfall war Donnerstagnacht, heute
haben wir Sonntag und Kind und Mutter sind noch im Spital.
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