You've been lost

Zwischen Stuhl und Bank. Kein Zuhause mehr in der Schweiz und hier noch keins gefunden, wo sind wir denn jetzt daheim? Eine Frage, die uns womöglich noch eine Weile begleiten wird. Und ein Zustand mit dem es gilt, Freundschaft zu schliessen.
Ja, Strom und Wasser sind zurück. Der Generator macht zwar immer noch, wie ihm beliebt, aber daran haben wir uns gewöhnt. (Leider ist Johan, der Retter, zurück nach Südafrika gezogen. Ein neuer handyman muss gefunden werden.)
Der Start verläuft etwas harzig. Nach Garissa und unseren persönlichen Erlebnissen fragte ich mich sogar für Sekundenbruchteile, ob die Entscheidung, in der Schweiz den doppelten Boden aufgegeben zu haben, nicht vielleicht ein Riesenfehler war. Dann aber warf ich mich nach zwei eher kümmerlichen Tagen zurück in diesen Strom, beziehungsweise befuhr die Strassen, wurde erneut Teil der gewaltigen Stadt und ihrer Bewohner. Liess mich mitreissen von Trubel und Lebhaftigkeit und plötzlich war die Freude wieder da. Ich musste daran denken, was für eine tolle Schulzeit die Missen hier erleben dürfen mit diesem beachtlichen Fächerangebot, den engagierten Lehrkräften in geborgener Atmosphäre auf einem grossartigen Schulgelände, das, ich zitiere meinen Schwiegervater, an ein Ferienlager erinnert und vor allem, all den internationalen Freunden. Wie viel Zeit ich zum Schreiben habe, und dass der Richtige eine anspruchsvolle Arbeit ausübt, die ihm Freude bereitet. Wir mögen die meisten Menschen und ihre Mentalität. Kenya gefällt und die Tier- und Pflanzenwelt überwältigt uns.
Die Sonne scheint, Baumkronen wiegen sich im Wind, ein Bushbock grast in unmittelbarer Nähe, der Ruf des Hornbill schwingt durch den Himmel, der Geruch nach nassen Blättern und frischem Gras liegt schwer in der Luft. Ja, das sind die Momente, die mich glücklich machen.
Und es ist gut, dass wir hier sind, mit allem was halt dazu gehört.
Tutaonana
African queen
Irène
P.S. Und sollte ich doch noch leise Zweifel gehabt haben, so sind sie vollends verschwunden heute Morgen auf der Joggingrunde, ob all der freundlich lachenden Gesichter und winkenden Hände, der Umarmung und den Worten: „You’ve been lost!“. Hm, war ich das? Möglicherweise. 


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