Der Tag erwacht im Samburu NR

„Good morning.“ – „Good morning.“  - „How did you sleep?“ – „Very well, thank you.“ – „This is your wake up call, somebody will bring your coffee later.“ Der Kegel der Taschenlampe tanzt durch die Dunkelheit. Es ist 5.30 Uhr und kühl. Im Osten verfärbt sich der Himmel schüchtern orange, ein paar Palmen und Schirmakazien zeichnen sich filigran dagegen ab. Die Weber tschilpen bereits und ein Elefant knackt durchs Gebüsch.
Eine halbe Stunde später stehen wir im Auto. Es riecht nach wildem Tier, ein Geruch, den wir früher nur aus dem Zoo kannten und der sich hier mit Erde und etwas Süsslichem (Blumen?) mischt. Wir folgen ein Stück dem Fluss, biegen dann in Richtung Hügel ab, wo sich eventuell die Leoparden für die Nacht zurückgezogen haben. Mir scheint, ich könne zusehen, wie die Welt Farbe bekommt. Gleich wird der neue Tag erwachen. Bevor sich die Sonne zeigt, wird der Himmel aber erst jungfräulich weiss, bis auf einen zartrosa Schimmer, den die rote Stauberde in die Luft zaubert. Und dann wird die Umgebung innert Sekundenbruchteilen für Augenblicke in Gold getaucht. Die Sonne ist da.
Und mit dem Licht hat die Welt auch wieder ihre Schatten bekommen.
Wir rollen und beobachten, suchen und staunen. Werden wir erneut Katzen finden? Noch sieht der Morgen tiermässig unspektakulär aus, bis wir ganz plötzlich in einer Herde Elefanten stehen. Sie schreiten langsam und vorsichtig, rupfen Gras und lassen sich in keiner Weise stören. Wie der intime Augenblick beweist, als ein Kälbchen beginnt, bei der Mutter Milch zu saugen. Wie schön!
Weiter holpern wir vorbei an Gerenuks, Oryx’, Impalas und Grant Gazelles. Da eine Familie Warzenschweine! Und über 40 Perlhühner, wie Miss Cheetah auf die Schnelle zählt. 
Secretarybird
Dikdiks, Hörnchen, ein Mungo in einem Termitenhügel, ein Sekretär im Gras und viele Katzenspuren im Sand. Diesmal wird es 9.00 Uhr und Zeit fürs Frühstück, ohne dass wir einen Jäger zu Gesicht bekamen.
Macht nichts. Dafür blieb uns Zeit für die kleineren Feinheiten der Natur.

Tutaonana
Eure African queen
Irène

Ps. Und Katzen haben wir auf anderen Fahrten zuhauf gesehen. Siehe im nächsten Post...  



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