The Norfolk Hotel in Nairobi


Hat keinen eigenen Hotelparkplatz, das heisst, wir stellen das Auto über der Strasse in einem bewachten Compound ab. Es ist ein wunderbar sonniger Sommertag und heute wollen wir endlich mal das erste Hotel, das es in dieser Stadt gab, besuchen. Wir schlendern über die Strasse und betreten die Eingangshalle des einstöckigen Gebäudes. Sie empfängt uns strahlend weiss, mit dunklen Leder- und Holzmöbeln, Ventilatoren und Kristallleuchtern an der Decke, Bildern an den Wänden und somalischen Gästen. Das Norfolk ist ein geschichtsträchtiger Platz, eröffnet 1904 zu einer Zeit, als es in der heutigen Hauptstadt nicht viel mehr als Staub, wilde Tiere und Krankheiten gab, was zur Behauptung führte, ohne das Norfolk wäre Nairobi gar nie entstanden. Möglich wär’s, sicher ist, dass Politik und Königshäuser diesen Platz äusserst dankbar annahmen, um hier fortan angenehm und komfortabel wohnen zu können. So sassen in dieser Lobby nebst Prinzessinnen auch Churchill und Roosevelt.
Wir werden hier zwar nicht nächtigen, aber immerhin gern etwas essen, haben reserviert und man führt uns auf die Veranda. Die Gerichte studierten wir vorsorglich schon zu Hause und können uns daher rasch entscheiden. Die Speisen kommen, die Portionen sind reichlich – meine Schwiegermutter stellt sogar fest, dass sie einen Männerteller erhält – und es schmeckt sehr gut. Alles, was die Missen und die Schwiegermutter nicht schaffen, übernimmt der Richtige. 
Während die Missen ein paar Mal auf das Klo verschwinden - selbst das ist natürlich sehr schön in diesem ehrwürdigen Haus - schlendern wir anderen noch ein paar Schritte durch den üppig bepflanzten Innenhof. Und alles in allem muss ich sagen, das Hotel strahlt eine gediegene Atmosphäre und den Hauch einer vergangenen Zeit aus. Eines Jahrhunderts, in welchem die Besitzer wechselten, Turbulenzen, Krisen, Erweiterungen und gar ein Bombenattentat im Jahr 1980 überstanden wurden.
Heute ist es eine ruhige, gepflegte Insel im pulsierenden Nairobi, das uns auf dem Parkplatz auch gleich wieder einen Klapps versetzt, wurden wir doch inzwischen eingeparkt und dem Parkwächter gelingt es natürlich nicht, den zuständigen Fahrer zu erreichen...

Tutaonana
Eure African queen
Irène



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