Unterwegs in Kenia - von abstossend bis zauberhaft


Nur eins ist es niemals, langweilig. Reisen ist in Kenia eine Herausforderung, die die Skala der Emotionen bis ans Limit ausreizt. Manchmal ist es der Zustand der Strassen, der einen in schiere Verzweiflung stürzt – die schlimmste Strecke, die wir je bewältigen mussten, lag zwischen Lodwar und Eliye Springs am Lake Turkana. Die ehemals befestigte Strasse bestand nur noch aus Flicken und jeder löchrige Emmentaler wäre daneben vor Neid erblasst.  
Andernorts sind es die Verkehrsteilnehmer, die meine Gelassenheit strapazieren. Angeblich führt Kenia die fragwürdige Rangliste der gefährlichsten Strassen der Welt mit der Mombasa Road an. Und dass es auf Kenias Verkehrswegen lebensbedrohlich zu und her geht, haben wir grade kürzlich auf der Strecke in die Maasai Mara mit einem Toten auf der Fahrbahn wieder einmal selbst betroffen erlebt. 



Nun gibt es aber natürlich auch ganz wunderbare Etappen in Kenia (und ich rede jetzt hier nicht von den Nationalparks). Wie ich andernorts erwähnt habe, erinnert die Fahrt nach Marsabit an Nordamerika oder Australien, nicht nur der Umgebung wegen, auch die Strasse lässt keine Wünsche offen. 
  




Die hügelige Strecke von Nanyuki bis Isiolo könnte irgendwo im grünen Appenzellerland liegen und die Fahrt nach Kericho ins Herzen der Teefelder ist eine pure Wohltat fürs Auge. 

Eine meiner Lieblingsrouten führt nach Meru über Embu. 



Zwar ist sie für den Fahrer der unzähligen Schwellen, Kurven und des ständigen Auf und Abs wegen anstrengend, aber landschaftsmässig so abwechslungsreich und in Richtung Isiolo später sogar atemberaubend, dass diese Mühen rasch vergessen sind. Fährt man doch vorbei an Reisfeldern, 


Teeplantagen (so steil, dass sie in der Schweiz mit viel Subventionen unterstützt würden), 


Kaffee, Mais und Bananen; durch Wald und geschäftige Dörfer mit bunten Häuserzeilen. 



Ja, unsere letzte Safari im 2018 führt uns hinten um den Mount Kenya in den Meru NP, wo wir das Jahr äusserst friedlich, umgeben von nur einer Handvoll Menschen dafür umso mehr Natur und Tieren, ausklingen lassen.
Und ich fühle mich so reich beschenkt.


Tutaonana
Eure African queen
Irène


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