Wenn es dunkel wird im Auto


Elefanten gehen gern auf Sandstrassen. So auch dieses stattliche Männchen. Wir machen ihm natürlich gern Platz, fahren das Auto neben die Piste, stellen den Motor ab und erwarten, dass er gemütlich an uns vorbeispaziert. Wie das gewöhnlich der Fall ist. Nicht aber diesmal. Dieser Bulle hat anderes im Sinn. Offenbar juckt es ihn an der Schulter. 
Das wissen wir allerdings noch nicht. 


Wir sehen nur mit leichtem Entsetzen (die Missen), einem etwas unguten Gefühl (die Mutter) und in Bereitschaft (der Richtige), dass sich der graue Riese direkt auf unser Auto zubewegt. Innert Sekundenschnelle verschwinden wir alle von unserem Dachausguck einen Stock tiefer. 




Ich halte kurz den Atem an, als es buchstäblich dunkel wird im Auto. 



„Mami, ich habe Angst.“ Die weinerliche Stimme gehört Miss Lion und mir fällt das Herz auch tirettissimma in die Hose, als das Auto plötzlich zu schaukeln beginnt. 



„Schnell, fahr weg!“ Mein Befehl ist überflüssig, der Richtige hat bereits den Motor gestartet und fährt langsam vom Koloss weg. 

Er wollte uns nichts Böses, sonst wären wir längst auf die Seite gekippt, nein, er hat uns nur als willkommene Kratzgelegenheit verwendet. Was uns trotzdem einen Schreck eingejagt hat und einmal mehr klar macht, wie lächerlich klein und schwach wir neben so einem Kraftpaket sind und wie gutmütig und friedlich sie gewöhnlich unterwegs sind und wie gleichgültig wir ihnen wohl sind.

Was für eine Begegnung.

Tutaonana
Eure African queen
Irène







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