Entführungen in Kenya - oder bevor ich nachlässig werde
Die Macht der Gewohnheit kann zuweilen gefährlich sein, wie James, einer der Sicherheitsverantwortlichen hier,
betont, und bevor ich mich allzu sicher fühle und bereits übermütig werde, habe
ich mich heute für den Kidnapping/Abduction
and Awareness Workshop angemeldet. Ich zitiere James: Kidnap for ransom is a
multi-million-dollar industry worldwide. Kidnapping is viewed as an easy way to
make money in countries where government and law enforcement are weak or where
corruption is rampant. Kenya ranks high in the world in this context.
James wird uns etwas über die
verschiedenen Arten der Entführung berichten, die Methoden der Kriminellen
erläutern, wie wir unser Überleben und/oder eine Flucht bewerkstelligen
sollen/müssen/können. Und wieder einmal werden persönliche Sicherheit und
Wachsamkeit wichtige Themen sein, um möglichst gar nicht erst in eine dieser
Situationen zu geraten.
Tja, schaden kann es kaum, wenn ich
aufmerksam durch die Strassen gehe, bzw. meist fahre, wobei ich mir einige
Automatismen angewöhnt habe. Dazu gehört, dass ich nicht mehr das Licht einstellen will, sobald ich
den Motor starte (mit Licht fahren hier nur Militär, Polizei und Regierung) dafür
den Griff zum Verriegeln der Türen mache. Selbstverständlich haben wir auch zum
Thema Verkehr schriftliche Hinweise und Tipps aus dem botschaftlichen Lager
bekommen. So steht da zum Beispiel: Always drive
defensively, expecting the worst and from the most unlikely sources. Obey all
traffic rules, even when other drivers do not. (Ich hab’s versucht, bin aber
schon gescheitert... I do as all the others do...) Zum Thema Autoklau schreiben
sie, dass es ein weit verbreitetes Verbrechen in Nairobi sei, und ich mich nicht
dagegen wehren solle, meist handle es sich um kleine Verbrecher, die entweder
die Strasse blockieren, vor meinem Gate mit einer Pistole warten, einen Unfall
vortäuschen oder auf der Suche nach einem guten Samariter seien. Hm, well, ‚kleine’
Verbrecher? Not in my opinion, aber ist halt immer eine Sache des Vergleichs.
Als fast normal empfinde ich mittlerweile die
Sicherheitsvorkehrungen bei den Einkaufszentren (das Auto wird gespiegelt, die
Rückbank und der Kofferraum inspiziert, zudem müssen wir beim Betreten des
Malls durch einen Metalldetektor treten, wie im Flughafen).
Nein, das ist nicht die aktuelle Garage.... |
Ich lese und informiere mich immer in der
Hoffnung, dass das Wissen rein theoretischer Natur bleibt.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
P.S. Unser Wagen ist bereits im Service, ich
möchte wenigstens auf seine Zuverlässigkeit zählen können...
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