Erste Schritte

Tja, womit soll ich jetzt beginnen? Dem erdigen Geruch und den bunten Blumen? (Eine riecht so süsslich, als würde jemand einen Joint rauchen, noch haben wir nicht herausgefunden, welche genau uns in ein high versetzt.) Dem Zebra, das seelenruhig zwischen zwei  Autobahnstreifen grast? (Wie um alles in der Welt ist es nur dahin gekommen?) Dem Blick durch die vergitterten Fenster aufs Grün? Den Marabuschwärmen auf den Bäumen? Den Strassenhändlern, die in lebensmüden Aktionen mitten im Verkehr stehen und ihre Ware feilbieten? Den Kricket spielenden Indern im Hindi-Park gleich über der Strasse? Den gemächlichen Fussgängern am Strassenrand? (Ich haben noch niemanden in Eile entdecken können.) Dem roten Staub all over, der jedem und allem die rostige Farbe verpasst? Dem weissen Himmel, durch den zuweilen die Sonne sticht und ihm dann Farbe gibt? (Es ist Winter. Winter mit gut 20°.) Oder vielleicht doch mit dem Flug, der mit einer Stunde Verspätung losging und in der Luft immerhin 30 Minuten gut gemacht hat, ganz wie uns die Maître de Cabine versprach, dass der Pilot nämlich die Strecke über Italien, das Mittelmeer und Nordafrika so rasch wie möglich hinter uns bringen würde.
Ja, die Reise hat geklappt, der Richtige uns in die Arme geschlossen, das Auto funktioniert und unsere Bleibe ist nicht so schlimm, wie vorgestellt.
Die vielfältigen Eindrücke sind bisher verkraftbar, wenn Miss Lion auch ganz richtig feststellt, dass es im Moment noch nicht wirklich fassbar ist, dass wir in einigen Tagen nicht wieder heimfliegen - quasi in den Ferien sind - sondern uns hier ein richtiges Daheim einrichten sollen.
Die Anmeldung als residents läuft, wir haben ein Haus besichtigt, eingekauft, den Pool eingeweiht, den ersten automobilen Beinahzusammenstoss verkraftet und die erste Beule ins Auto gefahren.
Alles halb so wild und hakuna matata.

Tutaonana
Eure soon-to-be-African-queen

Irène

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