Das Leben in der Lodge...
... beginnt frühmorgens
mit dem wake up call und der ersten Pirschfahrt nach einem Kaffee. Bald klopft
das Herz vor Freude und vielleicht kann man es gar Ehrfurcht nennen, wenn wir
sehen, wie der Gepard jagt oder eine Herde von 150 Elefanten die Savanne quert.
Um 8.30 Uhr wartet
das reichhaltige Frühstücksbuffet mit mindestens fünf verschiedenen Brotsorten,
Würstchen, Speck, gedämpftem Gemüse, frischen Früchten, Müesli, Joghurt,
Süssgebäck, Eierspeisen und allem, was ich bereits vergessen habe. Gefüllter
Magen und volles Herz legen sich anschließend an den Pool unter die
Schirmakazie, bewundern die akrobatischen Flugkunststücke des
Haubenzwergfischers mit seinem leuchtend blauen Gefieder und die artistischen
Glanzstücke der Schwalben, die Insekten aus der Luft und dem Wasser schnappen.
Affen trotzen turnend der Hitze, Elefanten suchen Abkühlung im Sumpf und
Gazellen grasen in der Ferne. Die Luft ist gefüllt mit dem Summen der Insekten
und Gezwitscher der Vögel, beides kaum voneinander zu unterscheiden. Weit weg
schnattern Gänse, Schmetterlinge schaukeln träge von Blüte zu Blüte, das Wasser
plätschert sanft im Schwimmbad. Ein Gärtner drischt noch ein Weilchen mit einer
Machete auf Pflanzen ein und bald riecht es süsslich nach frisch geschnittenem
Gras.
Die Sonne brennt im
Zenit vom Himmel, kein Lüftchen regt sich, alles Treiben macht einer dösigen
Pause Platz.
Nebst dem Essen und
Staunen vergehen meine Stunden mit Emma’s
war, geschrieben von Deborah Scroggins. Keine leichte Kost, aber informativ, wenn man sich für den Sudan
beziehungsweise Südsudan interessiert.
Irgendwann werden die
Schatten wieder länger und das Licht wärmer. Ein Windhauch bewegt sachte die
Blätter, das Leben nimmt Energie auf. Es kommt der Zeitpunkt für den zweiten
Gamedrive, der erneut in die Weiten des Parks führt und mitten hinein ins wilde
Sein. Bis sich schliesslich die Sonne dem Horizont nähert und die weiche Nacht leise
ihren Schleier über uns legt. Jetzt quakt der Glockenfrosch und die Grillen
zirpen, Feuerschein erhellt die Dunkelheit, Sterne funkeln am Himmel und es
riecht nach Gebratenem.
Das Herz mag
überquellen, aber der Magen verträgt Nachschub.
Tutaonana
Eure African queen
Irène
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